Babel

Kauf-VÖ: 06.08.2007

Original

Babel

Anbieter

Universum Film (2007)

Laufzeit

137:35 min.

TV-Norm

PAL

Bitrate

6.74 Mbps (Video: ca. 5.6 Mbps)

Bildformat

1,85:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps)
2. Englisch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps)

Untertitel

Englisch, Deutsch

Regionalcode

2
Film  4/6

Ein Schuss in der Wüste von Marokko ist das auslösende Moment einer ganzen Kette von Ereignissen, die vier Schicksale von unterschiedlichen Menschen auf drei Kontinenten miteinander verbindet: Da ist ein amerikanischer Tourist, der in Marokko um das Leben seinerschwer verletzten Frau kämpft. Ein mexikanisches Kindermädchen, das verzweifelt versucht, die Grenze mit ihren beiden amerikanischen Schützlingen zu überqueren. Ein taubstummer japanischer Teenager, der gegen den eigenen Vater und dessen mysteriöse Vergangenheit rebelliert. Und zwei kleine Jungs auf der Flucht vor der eigenen Verantwortung. Geschichten und Schicksale, die nur scheinbar keine Verbindung haben …

Nicht nur, dass "Babel" gut gemacht ist, man sieht dem Film auch tatsächlich an, dass die Verantwortlichen für Buch und Regie durchaus nachgedacht haben, was sie mit ihrem Werk mitzuteilen haben. Somit stellt der Charakter des Endprodukts, der allem anderen als glatter Mainstreamware entspricht keine große Überraschung dar. Wer Filme lieber abseits der glitzernden Großproduktionen sucht, darf sich an einer Inszenierung erfreuen, die sich um "reale" und ausgesprochen intensive Bilder bemüht, ohne zugleich in "künstlerisch wertvolle" Manierismen ohne jeden Bezug zur Geschichte zu verfallen. Das buntgemischte Darstellerensemble spielt bravourös und recht naturalistisch auf, wobei sich auch die großen Namen, wie Cate Blanchett oder Brad Pitt keinerlei Starallüren leisten. Und dennoch sollten auch Anhänger des Kunstkinos nicht ganz ungewarnt bleiben. "Babel" ist ein Mitglied jener Gattung von Episodenfilmen, die zwischen ihren einzelnen Storyelementen eine Verbindung errichtet haben. Was jedoch bei "Short Cuts", als einem der prominentesten Vertreter dieses Genres mit spielrischer Beiläufigkeit gelang, wirkt hier manchmal ein wenig gezwungen. Und zumindest für einige Betrachter könnte die ausgeprägt pessimistische Weltsicht des Drehbuchs einen etwas irritierenden Nachhall haben. Thematisch durchaus folgerichtig, immerhin zielt "Babel" schon mit seinem Titel auf das Problem der massiv gestörten Kommunikation im menschlichen Zusammenleben ab, zelebriert der Film seine These mit der Wucht- und Gnadenlosigkeit einer antiken Tragödie, was zum einen gelegentlich auf Kosten der Subtilität geht, zudem aber auch den Zuschauer mit einem Gefühl größter Hoffnungslosigkeit zurücklässt, was einer positiven Rezeption nicht unbedingt förderlich sein muss; womit das Werk allerdings sein Thema der gestörten Kommunikation eindrucksvoll in der Praxis demonstrieren kann.

 

Bild  4.5/6

"Babel" wurde im Stil einer Dokumentation gedreht. Der umfangreiche Einsatz ruckelnder Handkameras hält sich aber noch in erträglichen Grenzen. Das verwendete Filmmaterial ist sehr körnig - zum Teil wurde auch mit 16 mm-Film gedreht. Dies wird auf der DVD aber nur zum Teil richtig sichtbar, da Rauschfilter die natürliche Körnigkeit reduzieren und dem Bild stattdessen eine etwas ausgefranste Struktur geben. Die optische Stilisierung ist an den einzelnen Handlungsorten immer etwas unterschiedlich. Trotz überhöhter Kontraste und farblicher Verfremdungen sind die Veränderungen am Bild aber noch recht zurückhaltend. Den Kontrast und die Farbwiedergabe kann man noch als gut bezeichnen. Die Bildschärfe ist überwiegend recht hoch und lässt auch Details deutlich erkennen. Während die Kompression nur in geringem Maße sichtbar wird, stört aber gerade in dunklen Szenen immer wieder der Einsatz von Rauschfiltern, der die 16 mm-Körnigkeit verwäscht und dem Bild eine unruhige Struktur gibt.

 

Ton  3/6

Tontechnisch herrscht bei "Babel" der Minimalismus. Die Akustik kommt in erster Linie aus dem Frontbereich und ist dort sehr auf den Center konzentriert. Die Surround-Kanäle bleiben weitgehend inaktiv. Umgebungsgeräusche werden meist nur sehr dezent wiedergegeben und nur ganz selten hört man etwas Musik oder Geräusche von hinten. Der synchronverwöhnte Zuschauer wird bei "Babel" auf die Untertitel angewiesen sein, da nur die englischen Dialoge ins Deutsche übersetzt wurden und die anderen Sprachen auch in der Synchro im Original zu hören sind.

 

Special Features
  • Making Of "Common Ground: Under construction notes"
  • Interview Alejando González Iñárritu
  • B-Roll
  • Featurettes
  • Internationale Trailer

Review von Karsten Serck und Tobias Wrany (Film) 09.07.2007