Kalender Girls (Calendar Girls)

Studio

Touchstone Pictures (2003)

Verleih

Buena Vista Home Entertainment (2004)

Laufzeit

103:49 min. (FSK 0)

Regie

Nigel Cole

Darsteller

Helen Mirren, Julie Walters

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, Dolby Digital 5.1
2. Englisch, Dolby Digital 5.1
3. Italienisch, Dolby Digital 5.1
4. Französisch, Dolby Digital 5.1
5. Türkisch, Dolby Digital 2.0

Untertitel

deutsch, englisch, französisch, spanisch, türkisch, italienisch, arabisch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case
Film 

Die Anbieter medizinischer Leistungen müssen knapp kalkulieren, dass gilt nicht nur bei uns, sondern auch im Vereinigten Königreich. Deshalb ist das Besuchszimmer der Krebsstation in einem kleinen Krankenhaus in Yorkshire auch eher karg ausgestattet. Um diesem Missstand abzuhelfen, beschließen die Freundinnen Chris (Helen Mirren) und Annie (Julie Walters), deren Mann kürzlich in eben jenem Hospital seine letzten Lebenstage verbracht hatte, auf das Mittel des Sponsorings zurückzugreifen. Ein selbstfabrizierter Kalender soll die finanziellen Mittel zum Erwerb eines gemütlichen Sitzmöbels einspielen. Beim entscheidenden Punkt der geeigneten Motivwahl wirft Chris statt der ebenso üblichen, wie langweiligen Verdächtigen von Baukunst bis Baum, den Vorschlag, die eigene Haut zu Markte zu tragen, in den Ring, immerhin sei der männliche Teil der Käuferschaft doch auch sonst der bildlichen Darstellung weibliche Reize gegenüber alles andere als unempfänglich. Die Idee trifft nach kurzer Bedenkzeit auf umfassende Zustimmung, so dass schnell der Startschuss für das Unternehmen fällt, den jungen Dingern aus den diversen "Herrenmagazine" mal zu zeigen, was ein etwas reiferer Frauenkörper zu bieten hat. Womit die beteiligten Damen allerdings nicht gerechnet haben, ist die Tatsache, dass der echte Rummel erst los geht, als der diffizile Teil des Mutes zum Akt schon erledigt ist; das fertige Produkt erweist sich nämlich als absoluter Bestseller und ruft aufgrund dessen ein vielfältiges und weltweites Medienecho hervor, dem sie sich als Mittelpunkte des Interesses nicht entziehen können. Und so müssen sie lernen, mit den Vor-, wie den Nachteilen des Starruhms zurechtzukommen.

Nach dem großen Erfolg sich in aller Öffentlichkeit entblößender arbeitsloser Stahlarbeiter, war es einigermaßen nahe liegend, dass nunmehr auch die nackten Tatsachen britischen Landladies der etwas älteren Semester den Weg auf die Leinwand bzw. den Bildschirm fanden, zudem dem ganzen sogar eine reale Begebenheit zugrunde liegt. Die im echten Leben ausgesprochen erfolgreiche Konkurrenz zu "Playboy-, Baywatch-Kalender & Co." ist allerdings, so erfrischend die Grundidee auch klingt, alles andere als ein filmischer Selbstläufer. Abgesehen von (trotz einer gewissen Vorhersehbarkeit) überaus witzigen Situationskomiken, zockelt das Drehbuch nämlich eher gemächlich seine Bahnen vom frischen Anfang der Idee bis zu den üblichen Eifersüchteleien, als sich Ruhm und Ehre einstellen, als dass dies allein die ganze Spielzeit über zu fesseln vermögen könnte. Aber da ist schließlich noch die Sammlung agiler Schauspielgrößen in den Hauptrollen, allen voran Helen Mirren und Julie Waters, beide geschickt gegen den Typ besetzt, die dem ganzen Unternehmen eine einnehmende und lebendige Seele verleihen, was das Werk in die Abteilung gemütlicher und liebenswerter Genuss verfrachtet und auch ernsthaftere Zwischentöne zu ihrem guten Recht kommen lässt.

 

Bild 

Es überwiegt ein angenehmer Anblick, mit überzeugenden Grundwerten, wie einem optimal eingestellten Kontrastumfang, ordentlicher Schärfe und natürlicher Farbgebung. Dauerbegleitung ist allerdings ein leichtes Grieseln, dass aber nicht weiter negativ auffällt. Unangenehm sind allerdings deutliche Nachzieheffekte, die auf eine intensive Nachbearbeitung schließen lassen, was unter Umständen an einem wenig optimalem Ausgangsmaterial liegen kann. So tauchen in einem kurzen Moment auch einmal Schmutzflecken, wie bei einem älteren Film auf und in einer vereinzelten Szene in einem Zimmer lösen sich die sonst scharfen Konturen der Inneneinrichtung vor lauter Bildrauschen deutlich auf.

 

Ton 

Da der Film weder Explosionen, noch subtile Umgebungsgeräusche vorsieht, bleiben lediglich Dialoge und Musik, um sich beim Thema Ton in Szene zu setzen. Das hat man allerdings auch schon in besserer Form erlebt. Die Sprachwiedergabe wird von der allzu dominanten Musik immer wieder einmal übertönt oder zumindest an den akustischen Katzentisch verdrängt.

 

Special Features 

Die Zugaben sind durchweg ansehnlich. Das gilt sogar für das "Making Of", das unter anderem auch die echten "Kalender-Mädchen" zu Wort kommen lässt. In einem weiteren Featurette äußern sich dann die Darstellerinnen zum Thema, wie der Foto-Shoot für den Filmkalender durchgeführt wurde. Zur Abrundung kommen noch vier geschnittene Szenen.

13.06.2004

Review von Tobias Wrany