Hollywood Cops

Studio

Columbia Pictures (2003)

Verleih

Columbia Home Entertainment (2004)

Laufzeit

111:14 min. (FSK 12)

Regie

Ron Shelton

Darsteller

Harrison Ford, Josh Hartnett, Lena Olin u.a.

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

1,85:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, Dolby Digital 5.1
2. Englisch, Dolby Digital 5.1

Untertitel

Deutsch, Englisch, Türkisch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case
Film 

Wir haben's ja immer gewusst, in den USA sind die Löhne und Gehälter der einfachen Dienstleister so gering, dass sie sich nur mit Hilfe eines Zweitjobs über Wasser halten können. Dementsprechend hat sich der altgediente Polzist Joe Gavilan (Harrison Ford) nebenbei auf das Makeln von Luxusvillen verlegt, während sein junger Partner K.C. Calden (Josh Hartnett) Yoga-Kurse gibt; allerdings gehen K.C.'s berufliche Ambitionen sowieso in andere als ordnungshütende Richtungen, eigentlich will er Schauspielr werden. Den richtigen Schauplatz für seinen Zwischenjob hat er sich jedenfalls schon mal gewählt, er und sein Partner gehen schließlich in Hollywood und Umgebung auf Streife. Und auch wenn sie gedanklich intensiv mit ihren sonstigen Aktivitäten beschäftigt sind, schließlich wird Gavilan mit Rechnungen und Unterhaltsforderungen zugeschüttet, während Calden der Premiere einer Aufführung von "Endstation Sehnsucht" entgegenfiebert, in welcher er die Hauptrolle übernommen hat, sind sie doch zugleich voll und ganz durch ihren aktuellen Fall in Anspruch genommen, bei dem unbekannte Täter in einem Hip-Hop Club ein Blutbad angerichtet haben, dem sämtliche Mitglieder einer hoffnungsvollen Nachwuchsband zum Opfer gefallen sind. Dabei zeigen sich Zeugen, wie Verdächtige als ebenso unkooperativ, wie spezielle Kollegen aus den eigenen Reihen, denn ausgerechnet jetzt haben Beamte der Einheit für innere Angelegenheiten Gavilans Lebenswandel und insbesondere seine Zusatzeinnahmen zum Anlass einer intensiven Überprüfung genommen.

"Hollywood Homicide" hat etwas von der freundlichen Naivität einer 80er Jahre-Action-Komödie, in der noch nicht die schicke Oberfläche und atemlose Schnittfolgen das Regiment über Szenerie und Story übernommen hatte. Lange Zeit übt sich Ron Sheltons Werk dagegen in der Kunst der Langsamkeit, manchmal fast schon zu sehr, allerdings bleibt das erzählerische Tempo durchweg ein ausreichendes Stück von der Einschlafgrenze entfernt. Die Unsitte eines viel zu lange hingedehnten Showdowns hat der Film allerdings von anderen Exemplaren seiner Gattung übernommen, hier wäre gut die Hälfte der Zeit verzichtbar gewesen.
Die allgemeine Tendenz zur Gelassenheit zeigt sich zudem auch bei den Schauspielern, die zwar keiner atemberaubenden Glanzleistungen abliefern, aber in gut aufgelegter Souveränität durchaus zu überzeugen wissen. Der Humor von "Hollywood Homicide" ist leider ähnlich verhalten gestaltet wie die sonstige Grundstimmung, ein paar Highlights gibt es jedoch trotzdem, wie die doppelte Verhörszene der beiden Hauptfiguren durch die Beamten der "Internal Affairs".
Wäre in dem Stoff des Films auch bestimmt viel mehr drin gewesen, insbesondere, wenn sich das Drehbuch nicht in tausenderlei Nebensträngen verlaufen und die charakterlichen, wie beruflichen Spezialitäten der Figuren ausgearbeitet und nicht für naheliegende Gags und Entwicklungen verschwendet hätte, bleibt das Ganze dennoch das entspannende Exemplar eines "Feel-Good-Movies" der etwas härteren Art (immerhin gibt es doch einige gewalttätige Ausbrüche), das ohne überhöhte Ansprüche gut zu unterhalten weiß.

 

Bild 

Wären da nicht ein paar kleinere Misshelligkeiten, wäre das Bild praktisch perfekt. Ein optimal abgestimmter Kontrastumfang und eine bemerkenswerte Bildruhe, insbesondere eine vollständige Abwesenheit von störendem Rauschen machen den Haupteindruck aus. Auch die Bildschärfe ist überwiegend mehr als in Ordnung, so fällt allerdings um so deutlicher auf, wenn sich in einzelnen, wenigen Momenten doch einmal leichte Aufweichungen hineinschmuggeln. Neben einer seltenen schwachen Ausbleichung des ansonsten frisch und natürlich daherkommenden Farbspektrums, ist noch ein leichtes Zittern bei feinen Strukturen zu beobachten.

 

Ton 

Neben einigen gelungenen Rundum-Toneinlagen, wie bei den Action-Einlagen, wird der Haupteindruck von einer eher verhaltenen Geräuschkulisse geprägt. Im Vordergrund stehen Dialoge und Musik, subtilere Nebentöne bleiben weitgehend außen vor. Demnach sind zwar keinerlei echte Beschwerden zu vermelden, einen wesentlichen Eindruck kann die DVD allerdings aufgrund des zurückhaltenden Ausgangsmaterials auch nicht liefern.

 

Special Features 

Es sind nicht übermäßig viele Zugaben an Bord. Und auch qualitativ sind sie eher durchwachsen. Ein Feature, in dem echte Polizisten aus L.A. von ihrem Dienstleben berichten ist recht interessant, das gleiche lässt sich von dem allerdings etwas schleppend vorgetragenen Audio-Kommentar des Regisseurs sagen. Die Abteilungen "L.A. Cops Vertraulich" und der Blick hinter die Kulissen lassen sich als "Making Of" von durchschnittlicher, d.h. nicht unbedingt empfehlenswerter Güte zusammenfassen. Als Abrundung gibt es noch den Trailer zum Film.

18.02.2004

Review von Tobias Wrany