Seabiscuit

Studio

Dreamworks/Universal (2003)

Verleih

Dreamworks Home Entertainment (2004)

Laufzeit

134 min. (FSK 6)

Regie

Gary Ross

Darsteller

Tobey Maguire, Jeff Bridges, Chris Cooper, William H. Macy

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, Dolby Digital 5.1
2. Deutsch, DTS 5.1
3. Englisch, Dolby Digital 5.1

Untertitel

Deutsch, Englisch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case
Film 

Mehr als ein karges Gnadenbrot, wenn nicht gar den finalen Gang zum Abdecker hat das erfolglose Rennpferd "Seabiscuit" nicht zu erwarten, bis es von Charles Howard (Jeff Bridges) erworben wird. Doch der vermögende Unternehmer hat andere Pläne. Er will den unkooperativen Klepper reaktivieren und greift hierzu auf die Unterstützung des Trainers Tom Smith (Chris Cooper) zurück, der allerdings auch schon bessere Tage gesehen hat, damals, als er noch als freier Cowboy die Prärie durchstreifte, ehe die zunehmende Industrialisierung seiner Lebensweise die Grundlage genommen hat. Und auch ihr Jockey Johnny Pollard (Tobey Maguire) braucht keine Sorgen zu haben, aus dem Rahmen seiner kauzigen Mitstreiter zu fallen, immerhin hat er neben einem für seine Profession zu erheblichen Gewicht auch mit speziellen Sehproblemen (und nach hoffnungsvollem Beginn, mit den folgenschweren Nachwirkungen eines Reitunfalls) zu kämpfen. Doch trotz all dieser personellen und animalen Widrigkeiten rückt der Tag des großen Rennens, des "Santa Anita Handicaps", unaufhaltsam näher, während die Truppe mit mehr oder weniger eisernem Willen versucht, ihr vierbeiniges Kapital auf Gewinnform zu trimmen.

Für diese Anhäufung von klischeehaften Hindernissen vor dem um so triumphaleren Erfolg gehörte der Drehbuchautor eigentlich die Arbeitserlaubnis auf Lebenszeit entzogen, wenn er sich nicht auf einen schlagenden Entschuldigungsgrund berufen könnte; mit dem Freispruch der "wahren Geschichte" versehen, besteht allerdings noch kein Grund sich vollkommen entspannt zurückzulehnen, immerhin gilt es noch die Frage zu klären, ob denn die Umsetzung dieser außergewöhnlichen Episode in der Geschichte des amerikanischen Pferderennsports auch ihre Leinwandtauglichkeit beweisen kann. Da kann man durchaus geteilter Meinung sein. Denn alles in allem kommt das Drama von der Ansammlung krasser Außenseiter in Bild und Ton doch arg erbaulich daher, dass man sich mit guten Gründen mit leichter Ungeduld ob dieses Überschwangs an Schicksalsschlägen in stetem Wechsel mit aufbauenden Gefühlen abwenden kann. Auf der anderen Seite sollte aber nicht ganz außer Betracht bleiben, dass sich sämtliche Beteiligte mit einem ausgesprochen liebenswürdigen Ernst an die Umsetzung des Stoffes gemacht haben. Vor allem die passend für ihre Rollen ausgesuchten Darsteller dürfen sich den diesbezüglichen Ruhm an ihr Revers heften, allen voran William H. Macy in einer zwar nur sehr kleinen, aber ungeheuer dynamischen Nebenrolle als redegewaltiger Radiomoderator. Für die Inszenierung gilt dies schon weniger; zwar schwelgt die Kamera durchweg in warmen Farben und anheimelnden Bildern, aber die rechte Dynamik fehlt trotz der diversen Pferderennsequenzen.

Ein vielleicht nicht ganz unbedeutender Hinweis am Schluss: Trotz seines Themas ist "Seabiscuit" keinesfalls nur ein Spartenprogramm für Zuschauer, die sämtliche Galopper des Jahres der letzten zwanzig Jahre lückenlos aufzählen können. Vielmehr nutzt der Film sein Sujet nur als ansprechende Basis für seine Geschichte von Freundschaft, Geschäftssinn und (angekratztem) Siegesmut.

 

Bild 

Für das normale Zusehen bietet das Bild keinen Grund zum ernsthaften Meckern. Kräftige Farben, ordentliche Kontraste und überzeugende Schärfe tragen das ihre zum guten Eindruck bei. Erst bei einem näheren, geschärften Blick fallen leichtere Unebenheiten, wie eine gewisse Rauschtätigkeit im Hintergrund, leichte Nachlässigkeiten bei der Detailzeichnung und eine schwache Tendenz zum Flimmern auf.

 

Ton 

Wenn es auf die Rennbahn geht, dann trumpft der Ton druckvoll auf, kann er doch die Galopper mit aller Wucht durch den Raum donnern lassen. Ansonsten ist der akustische Auftritt der DVD verhältnismäßig zurückhaltend. Raumaufteilung, Dynamik und Harmonie sind durchaus gegeben, wirklich beeindruckende Erlebnisse kann die Tonspur des Films allerdings nicht zurücklassen.

 

Special Features 

Die getestete Single-DVD hat lediglich einen Audio-Kommentar an Bord, der allerdings durch seine Gestaltung als Zwiegespräch von Regisseur Gary Ross und seinem bekannten Kollegen Steven Soderbergh ausgesprochen tiefgehend ausgefallen ist.

Das 2 DVD-Set enthält zusätzlich noch folgende Features:

  • Making of
  • Anatomie eines Kinomoments
  • Seabiscuit – Rennen im Laufe der Geschichte
  • Fotofinish – Kommentar von Jeff Bridges zu Fotos am Set
  • Seabiscuit gegen War Admiral – Das Rennen von 1938
  • Der Lauf des Siegers – Die Helden hinter der Legende
  • HBO First Look
  • Die wahre Geschichte von Seabiscuit
  • Soundtrack Spot

03.03.2004

Review von Tobias Wrany