Catch Me If You Can

VÖ: 21.08.2003

Original

Catch Me If You Can

Studio

Dreamworks (2003)

Anbieter

Universal Pictures Video (2003)

Laufzeit

134:52 min. (FSK 6)

Regie

Steven Spielberg

Darsteller

Leonardo DiCaprio, Tom Hanks u.a.

DVD-Typ

DVD-9 (Film), DVD-5 (Extras)

TV-Norm

PAL

Bitrate

7.8 Mbps (Video: ca. 5.6 Mbps)

Bildformat

1,85:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps)
2. Englisch, DTS 5.1 (754 kbps)
3. Französisch, Dolby Digital 5.1 (384 kbps)
4. Deutsch, Dolby Digital 5.1 (384 kbps)

Untertitel

Englisch, Deutsch u.a.

Regionalcode

2, 4

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 23 €
Film 

Frank W. Abagnale (Leonardo DiCaprio) war nicht nur als Arzt und Rechtsanwalt erfolgreich, sondern auch als Kopilot einer großen Fluglinie. Das alles erreichte er vor seinem 21. Geburtstag. Er ist ein Meister der Täuschung, aber auch ein brillanter Fälscher. Durch geschickte Scheckbetrügereien ist er zu einem Vermögen von mehreren Millionen Dollar gekommen. FBI-Agent Carl Hanratty (Tom Hanks) hat ihn schon länger im Visier und macht sich zur Aufgabe, Frank zu fassen und vor Gericht zu bringen. Frank ist ihm jedoch immer einen Schritt voraus und macht sich einen Spaß daraus, seinem Verfolger kleine Köder vorzuwerfen, damit die Jagd weiter geht.

Steven Spielbergs Filme waren in den letzten Jahren immer von einem gewissen missionarischen Eifer geprägt, der selbst im erstaunlich unterhaltsamen "Minority Report" noch vorhanden war. Komplett sinnfrei ist auch "Catch Me If You Can" nicht, schließlich basiert der Film sogar auf einer wahren tragischen Begebenheit. Doch wie in kaum einem Spielberg-Film der letzten Jahre steht diesmal die Unterhaltung im Vordergrund, wofür die wirklich abenteuerliche Lebensgeschichte des Frank Abagnale auch genügend Anlass bietet. Die besten Geschichten schreibt eben doch immer noch das Leben. Leonardo DiCaprio stellt den Ganoven und Lebenskünstler Abagnale mit viel Pfiff aber auch Tiefgang dar. Erstaunlich ist ansonsten vor allem Christopher Walken in seiner Rolle als Vater von Frank, in der man Walken von einer sensibleren Seite kennen lernt als in vielen seiner bisherigen Filme. Die Regie ist Steven Spielberg gelungen, für den dieser Film aufgrund seiner jahrelangen Erfahrung vergleichsweise Routine gewesen sein muss. Der Film ist höchstens etwas zu lang: Am Ende stellt man fest, dass nicht alles, was man zu sehen bekommt, auch wirklich so entscheidend ist, dass dies eine Überlänge des Films erfordert. Geringfügige Kürzungen an einzelnen Stellen wären hier nicht falsch gewesen. Spielberg's Neigung, den Film mit Szenen anzureichern, die pointiert witzig sein sollen, lässt sich trotz eines weitgehenden Verzichts auf Kitsch und Pathos aber auch wieder zumindest in einigen Szenen erkennen. Tom Hanks muss in seiner Rolle des Carl Hanratty mehrfach etwas übertrieben den Tölpel spielen. Ansonsten ist "Catch Me If You Can" trotz oder vielleicht nicht sogar wegen der leichtgewichtigen Inszenierung einer der angenehmsten Filme von Steven Spielberg aus den letzten Jahren.

 

Bild 

Die Bilder von "Catch Me If You Can" werden wieder durch die Verfremdungen von Kameramann Janiusz Kaminski dominiert, der diesmal aber nicht ganz so weit wie zuletzt in "Minority Report" ging. Das Bild wirkt bewusst sehr auf einen Sechziger/Siebziger Jahre-Look getrimmt und würde man nicht wissen, dass der Film ganz neu ist, könnte man vermuten, dass "Catch Me If You Can" irgendwann in der Zeit gedreht wurde, in der der Film auch spielen soll. Das Bild ist sehr weichgezeichnet und wirkt teilweise auch richtig trübe. Der Kontrast ist vielfach etwas zu niedrig. Sehr helle Bildelemente wie der Himmel neigen hingegen dazu, ins Weiß auszustrahlen. Auch leichtes, körniges Rauschen gesellt sich hinzu. Gut sind indes die Farben, die trotz vielfach grauer Umgebung recht kräftig zur Geltung kommen. Zur Qualität der Kompression lässt sich ehrlich gesagt keine konkrete Aussage treffen, weil hierzu bereits das Quellmaterial zu detailarm ist, um zu erkennen, ob hier das Encoding auch noch seinen Teil zu beiträgt. Zumindest scheint die Kompression wenigstens so gut zu sein, dass sie für keine auffälligen Bildartefakte sorgt. Die Gesamtkapazität dieser DVD wurde übrigens weitgehend ausgenutzt. Lediglich rund 350 MB von 7.95 GB sind noch frei.

 

Ton 

DTS ist inzwischen bei jedem halbwegs erfolgreichem Film mit auf der DVD dabei, was demjenigen, der einen Film unverfälscht im Original hören möchte, allerdings meist kaum etwas bringt, wenn nur die deutsche Synchro in DTS angeboten wird. "Catch Me If You Can" bietet hier eine seltene Ausnahme, da anstelle der deutschen Synchro diesmal die Originalfassung im DTS-Tonformat verfügbar ist. Das dürfte aber weniger damit zu tun haben, dass Universal jetzt nun das Herz der O-Ton-Freunde erobern möchte, sondern vielmehr damit, dass man die Anzahl der Verkaufsversionen in Europa möglichst niedrig halten wollte und daher auf viele nationale Lokalisierungen verzichtet hat. Viel Gelegenheit zum Test der akustischen Qualitäten ergibt sich nicht, da "Catch Me If You Can" tontechnisch recht minimalistisch ausfällt. Komponist John Williams sorgt mit seinem Score für eine angenehme Untermalung des Films und bietet sogar einmal ein wenig Abwechslung von seinem gewohnten Stil. Im Gegensatz zu den meisten bekannten Werken von Williams ist die Musik diesmal weitaus dezenter und wird auch von einer nur kleinen Anzahl Instrumenten dominiert. Die Surroundkanäle bleiben meist relativ ruhig und beschränken sich neben der Musik auf die Wiedergabe von Umgebungsgeräuschen. Die Dynamik der DVD kommt nur selten zur Geltung, stellenweise registriert man aber einen guten, wenn auch nur wenig aufdringlichen Basseinsatz, der auch ohne Subwoofer zur Geltung kommt. Eine der besten Filmsequenzen, die auch die gute Höhenwiedergabe demonstriert, ist der Regenschauer am Beginn von Kapitel 2, der sehr weiträumig und sauber wiedergegeben wird. Dies ist auch eine der wenigen Filmsequenzen, die sich für einen Direktvergleich der Tonformate anbietet. Der DTS-Ton klingt hier durch einen höheren Wiedergabepegel dynamischer, kann aber auch aus dem vielschichtigem Geräusch des Regens nicht mehr Detail ausarbeiten als der Dolby-Ton. Trotz niedrigerer Bitrate von 384 kbps kann hier übrigens auch der deutsche Ton problemlos mithalten. Da bei dieser DVD keine User Prohibitions eingesetzt werden, lassen sich die Tonspuren und Untertitel auch direkt umschalten.

 

Special Features 

Universal bietet "Catch Me If You Can" in zwei Versionen an. Während die erste DVD mit dem Film identisch ist, bekommt man die nachfolgenden Extras nur auf der Bonus-Disc des 2 DVD-Sets. Angenehm fällt bei der DVD die schlichte Gestaltung auf, die zum altmodischen Look des Films passt. Auch die Animationen des Menüs wurden auf ein gerade noch unter der Nervgrenze liegendes Maß reduziert. Bei den Extras gibt es wieder einmal keinen Audio-Kommentar von Steven Spielberg, der nur wenig von diesem Feature hält, dafür aber hintergründige Kurz-Dokus über die Entstehungsgeschichte des Films.

  • Catch Me If You Can - Hinter der Kamera (17:09 min.): Diese Einleitung wird durch Statements von Steven Spielberg, den Darstellern und Produzenten sowie auch dem echten Frank Abagnale dominiert. Im Prinzip ist dieses Featurette nicht anders als die vielen Promo-Making ofs aufgebaut, doch bietet es weitaus mehr Inhalt und kaum einseitiges PR-Gerede, wie man es sonst gewohnt ist.

  • Catch Me If You Can - Zur Besetzung des Films: (28:30 min.): In diesem insgesamt sehr langen Clip erläutern die Darsteller ihre Rolle in "Catch Me If You Can" und wie sie zu dieser kamen. Interessant ist dabei die Geschichte, wie Leonardo DiCaprio überhaupt erst Steven Spielberg auf "Catch Me If You Can" aufmerksam gemacht hat, die Initiative zu diesem Film also nicht von Spielberg selbst zunächst ausging. Neben den Hauptdarstellern Leonardo DiCaprio und Tom Hanks kommen aber auch die Darsteller der vielfach prominent besetzten Nebenrollen wie Christopher Walken, Nathalie Baye, Martin Sheen, Amy Adams und Jennifer Garner zu Wort.

  • Die Musik zu "Catch Me If You Can" (05:25 min.): John Williams erläutert hier die Zusammenarbeit mit Steven Spielberg in ihrem insgesamt 20. gemeinsamem Film. Williams geht hier insbesondere auf die vielen Musikelemente ein, die "Catch Me If You Can" von vorherigen Scores unterscheiden.

  • Frank Abagnale: Realität und Erfindung: Dieses Featurette lenkt den Focus auf die Tatsache, dass "Catch Me If You Can" nicht einfach nur ein unterhaltsamer Film ist, sondern auch auf wahren Begebenheiten basiert. In insgesamt rund 16 Minuten werden hier verschiedene Einblicke in das Leben des echten Frank Abagnale gegeben, der auch selbst einige Erläuterungen gibt.

    - Frank Abagnale wird vorgestellt
    - Frank wird Pilot
    - Franks Karriere
    - Frank wird geschnappt und ändert radikal sein Leben

  • Aus Sicht des FBI (07:06 min.): Im Mittelpunkt dieses Featurettes steht, die Bemühungen um eine möglichst authentische Darstellung der FBI-Arbeit dem Zuschauer zu verdeutlichen. William Rehder, der als technischer Berater für den Film tätig war, erläutert seine Arbeit und plaudert aus dem Nähkästchen seiner eigenen Erfahrungen.

  • Catch Me If You Can - Die Schlussphase (04:58 min.): In diesem kurzen Featurette geben die Beteiligten ihr Fazit über die Dreharbeiten.

  • Fotogalerien:
    - Besetzung
    - Hinter den Kulissen
    - Kostümdesign

Review von Karsten Serck

Test-Equipment:
TV Panasonic TX-W32D3F
DVD-Player Sony DVP-S9000ES
AV-Verstärker Yamaha DSP-AZ1

29.07.2003