Clueless |
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Clueless | ||
Studio |
Paramount Pictures (1995) | |
DVD-Anbieter |
Paramount Home Entertainment (2000) | |
Laufzeit |
ca. 93 min. | |
FSK |
6 | |
Regie |
Amy Heckerling | |
Darsteller |
Alicia Silverstone, Stacey Dash, Paul Rudd u.a. | |
DVD-Typ |
DVD-9 | |
Fernsehnorm |
PAL | |
Bildformat |
1,78:1 (anamorph) | |
Audiokanäle |
1. Englisch, Dolby
Digital 5.1 2. Deutsch, Dolby Surround 3. Französisch, Dolby Surround 4. Italienisch, Dolby Surround 5. Spanisch, Dolby Surround 6. Tschechisch, Dolby Surround 7. Ungarisch, Dolby Surround |
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Untertitel |
Englisch, Englisch für Hörgeschädigte, Arabisch, Dänisch, Deutsch, Finnisch, Französisch, Griechisch, Hebräisch, Holländisch, Italienisch, Portugiesisch, Kroatisch, Norwegisch, Polnisch, Schwedisch, Spanisch, Türkisch | |
Regionalcode |
2 | |
Verpackung |
Amaray-Case | |
Preis |
ca. 25 EURO |
Film
Leicht ist das Leben nun wirklich nicht, zumindest wenn es darum geht, jeden Morgen das perfekte Outfit für den angemessenen Auftritt in der High-School zu finden. Aber wofür gibt es denn Computer, in denen die optimalen Bekleidungskombinationen gespeichert sind und deren Erfindung damit fast die gleiche Wichtigkeit wie die des mobilen Telefons erreicht. Und an selbigem hängt Cher (Alicia Silverstone) eigentlich permanent, um sich mit ihrer besten Freundin Dionne (Stacey Dash) über den neusten Klatsch und Tratsch der jugendlichen High Society von Beverly Hills auszutauschen.
Aber Cher ist auch durchaus sozial veranlagt, so brennt ihr das Herz, als sie mit ansehen muss, wie Tai (Brittany Murphy), eine neue Schülerin und ein ausgesprochenes Landei, sich gesellschaftsmäßig danebenbenimmt, wo es nur geht. Also wird Tai, ob sie will oder nicht, von den beiden Führungspersönlichkeiten in Sachen Stil unter die Fittiche genommen und einem kompletten Imagewechsel unterzogen, sowohl was das Aussehen, als auch den Umgang angeht, weshalb zuerst ein hoffnungsvoller, aber eindeutig untauglicher (Skateboardfahrer, keine Ahnung von Mode) Bewerber um Tais Gunst den Laufpass bekommt und statt dessen ein Bewerber ins Auge gefasst wird, der das Prädikat "cool" wirklich verdient. Dass der Typ ein ausgesprochen ignorantes Ekel ist, wird dabei großzügig übersehen.
Nicht ganz uneigennützig handelt Cher jedoch, als sie zwei Mitglieder des Lehrkörpers miteinander verkuppelt, denn die Spekulation, dass sich die dabei produzierten Frühlingsgefühle in positiver Hinsicht im allgemeinen Notenniveau wiederspiegeln werden, geht voll auf. Was auch einigermaßen notwendig ist, denn angesichts der drängenden Probleme, die in der nächsten Zeit auf Cher zurollen, kann den schulischen Leistungen wirklich nicht mehr als die allernotwendigste Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Denn da wäre zuerst der Punkt, dass Cher allmählich das Bedürfnis empfindet, selbst einmal in Sachen Beziehung einen Stich zu machen. Leider nur scheinbar ideal ist da ein neuer Mitschüler, der zwar blendend aussieht, aber dummerweise mit Cher nicht nur die Vorliebe für Stil und Mode-Etikette, sondern auch für Männer gemein hat. Cher muss konstatieren, dass es wesentlich komplizierter ist, den Richtigen für sich selbst zu finden, als andere mit dem Traumpartner fürs Leben zu beglücken. Hinzu kommt, dass ihr Erfolg, was Tais Ummodellierung angeht, etwas zu durchschlagend zu sein scheint, droht diese doch, Cher den Rang als "most important person" auf der High-School abzulaufen. Und selbst das eigene Heim ist keine Oase der Ruhe mehr, seit ihr Ex-Stiefbruder Josh (Paul Rudd) eingezogen ist; und der ist sowas von "out" und uncool: Hat keine Ahnung was man anzieht oder wie man tanzt, und liest auch noch Nietzsche und ähnliches unverständliche Zeug. Wie gesagt, das jugendliche Leben in den ersten Adressen von Beverly Hills ist verdammt hart.
Amy Heckerling, die sowohl für die Regie, als auch das
Drehbuch verantwortlich zeichnete, ist mit "Clueless" eine
Komödie gelungen, die auf sämtlichen Ebenen hervorragend
funktioniert. Zum einen gilt dies selbstverständlich für die Satire
auf das Leben der vom Reichtum ihrer Eltern verwöhnten Teenies (und
vor allem den einschlägigen TV-Serien, die diese Lebensformen mit
nicht unbeträchtlichem Erfolg wiedergeben). Egal, ob Handysucht,
pubertäre Schönheitsoperationen oder zwingende Kleidercodes, es gibt
nichts, was in dieser Hinsicht von einer ebenso humorvollen, wie
entlarvenden Behandlung ausgespart bleibt.
Aber auch im Detail finden sich überall kleine Gags, die sich
reibungslos in die Handlung einpassen und den Unterhaltungspegel nach
oben schießen lassen. Dabei macht sich vor allem wohltuend bemerkbar,
dass der Humor dabei ohne das sonst so beliebte Absinken auf
Toilettenniveau auskommt.
Eine ausgesprochen dynamische Form der Bildgestaltung,
welche die Story auch visuell vorantreibt und gut aufgelegte
Darsteller tragen das ihrige zum Gelingen bei. Dabei wird auch der
Nachteil vieler satirischer Filme vermieden, die Personen so
schonungslos zu behandeln, dass beim Zuschauer zuletzt kein Mitgefühl
für sie übrig bleibt. Bei "Clueless" hat dagegen jede der
Figuren seinen Sympathie-Bonus sicher. Und das gilt sogar für die
Hauptperson; apropos Alicia Silverstone: Auch wer der Darstellerin im
allgemeinen mit einem gehörigen Maß an Antipathie begegnet (und
davon gibt es wohl nicht allzu wenige), wird zugeben müssen, dass sie
in "Clueless" wirklich einmal perfekt besetzt ist.
Aber den Hauptverdienst für den Erfolg von "Clueless" gebührt
trotzdem der Regisseurin Amy Heckerling für die schwungvolle
Inszenierung und das ebenso geartete Drehbuch, auch wenn sie in
Hinblick auf letzteres den Ruhm mit einer gewissen Jane Austen teilen
muss. Deren Roman "Emma" entstammt nämlich die Handlung des
Films, wodurch ganz nebenbei auch noch ein eindrucksvoller Beweis für
die Zeitlosigkeit eines Literaturklassikers gelingt.
Bild
Ein harmonisches und gefälliges Bild kennzeichnet diese Paramount-DVD. Die Farbgebung gefällt mit kräftiger Sättigung und ausgewogener Farbbalance. Auch Schwarz wird richtig tief und praktisch makellos wiedergegeben, ebenfalls haben tiefe Brauntöne eine natürliche, warme Farbgebung. Bildschärfe wie auch der Kontrastumfang sind gut bis sehr gut. Ebenso ist die Detailtreue in den meisten Szenen über dem Durchschnitt, die Komprimierung verdient die Note "gut". Das Master macht nur selten durch kleine Abnutzungserscheinungen darauf aufmerksam, dass es schon immerhin rund 5 Jahre auf dem Buckel hat.
Ton
Die Dolby Digital 5.1-Abmischung der englischen Originalversion gefällt mit einer guten Dynamik. Der Music Score, der den Film zu einem beträchtlichen Teil mit trägt, ist kraftvoll und mit überzeugender Raumwirkung eingearbeitet. Dazu passend ist der LFE-Kanal mit voluminösen, verzerrungsfrei agierendem Bass dazu geeignet, diesen Eindruck zu bestätigen. Große Effekte sind eher Mangelware, die Umgebungsgeräusche, die die Surround-Klangkulisse zu einem großen Teil tragen, sind ordentlich eingebaut. Die Stimmwiedergabe gefällt durch exakte Einarbeitung, keine Überrepräsentanz, aber allzeit gute Verständlichkeit und natürliche Klangcharakteristik.
In Deutsch ist der Ton in Dolby Surround abgemischt. Und trotz dieses Mankos ist das Ergebnis doch recht überzeugend: Sehr natürliche Stimmwiedergabe, ein befriedigender Raumeindruck, der Music Score wird ausgewogen und mit ausreichender Kraft wiedergegeben. Die Bassabmischung ist gut gelungen.
Special Features
Die Code 2-DVD bringt als einzige Extras den Kinotrailer und den Teaser mit. Die Menüs sind schlicht, passen aber auch gut zum Film.
Review von Tobias Wrany (Inhalt) und Carsten Rampacher (Bild, Ton, Special Features)
Test - Equipment:
TV Sony KV-32FS60D
DVD-Player Pioneer DV-05, Pioneer DV-737, Panasonic DVD-RV60
THX Surround EX/DTS ES Discrete 6.1-Verstärker Denon
AVC-A1SE
23.11.2000