Colors - Farben der Gewalt

Colors

Studio

Orion Pictures (1988)

Verleih

MGM Home Entertainment (2001)

Laufzeit

116:29 min. (FSK 16)

Regie

Dennis Hopper

Darsteller

Robert Duvall, Sean Penn, Maria Conchita Alonso, Don Cheadle

DVD-Typ

DVD - 9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

1,85:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Surround
2. Deutsch, Dolby Surround
3. Spanisch, Dolby Surround
4. Französisch, Stereo
5. Italienisch, Dolby Surround

Untertitel

deutsch, englisch, französisch, italiensch, spanisch, niederländisch, schwedisch, norwegisch, dänisch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 20-25 EURO
Film  

Bob Hodges (Robert Duvall) ist schon seit Jahrzehnten als Polizist in den von Gangkriegen heimgesuchten Vierteln von Los Angeles unterwegs; folglich geht er seinen Dienst mit aller gebotenen Gelassenheit und einem geschärften Blick für das Wesentliche an. Ganz anders als sein neuer Partner Danny McGavin (Sean Penn), der ist ein junger Heißsporn, der sich erst ncoh die Hörner am desillusionierenden Polizeialltag abstoßen muss. Während McGavin den scheinbar viel zu laschen Methoden seines Kollegen ein ums andere Mal mit mühsam gezügeltem Ärger gegenübersteht und seinen Gefühlen mehr als deutlich Luft macht, ist Hodges dagegen immer wieder um Schadensbegrenzung bemüht, wenn sein Partner erneut über das Ziel herausschießt und nicht nur Hodges mühsam aufgebautes Vertrauensverhältnis zu den Mitspielern im Straßenkampf aufs Spiel setzt, sondern sogar die Grenzen zur Legalität streift. Seine Methoden schaden McGavin jedoch auch im privaten Bereich, als er den Cousin von Louisa (Maria Conchita Alonso), mit der sich gerade fast so etwas wie eine Liebesbeziehung zu entwickeln begann, beim Graffitispryen erwischt und daraufhin deutlich überreagiert. Trotz der Differenzen kommen die beiden Cops langsam zusammen beim Kampf gegen den gemeinsamen Feind, die Straßengangs, zwischen denen zur Zeit - mal wieder - ein gnadenloser Kampf tobt. Gerade hat die Gang um die Gangster Rocket (Don Cheadle) und T-Bone (Damon Wayans) bei einem Drive-By-Shooting ein gegnerisches Bandenmitglied gekillt, was unmittelbare Racheaktionen zur Folge hat. Außerdem geht es natürlich um Rauschgift, und da scheinen die Polizisten in der Person von High Top (Glenn Plummer), den sie kurz zuvor noch wegen eines geringfügigen Deliktes hatten laufen lassen, tatsächlich einmal eine heiße Spur mitten ins Herz der Hintermänner des aktuellen Großhandels zu haben. Die Lage spitzt sich schließlich zusätzlich zu, als McGavin nach einem missglückten Einsatz von den Gangs fälschlicherweise für den Tod eines Unschuldigen verantwortlich gemacht und auf ihre Abschussliste gesetzt wird.

Es fällt nicht immer leicht die richtige Balance zwischen Realitätsnähe und Enetrtainment zu finden, aber bei "Colors" ist es weitgehend gelungen, da nur bei genauerem Hinsehen ein gelegentliches Knirschen der Story-Kondtruktion auffällt, wenn einige Wendungen ein bisschen zu gewollt erscheinen. Doch ins Gewicht fällt dies glücklicherweise nicht. Denn ansonsten präsentiert sich ein Film mit genügend Tiefgang und Annäherung an die tatsächlichen Verhältnisse; auf der anderen Seite aber auch mit actiongeladener Unterhaltung, wobei sich gerade die obligatorischen Autoverfolgungsjagden dadurch auszeichnen, dass statt cooler Kameraschwenks und schneller Schnitte allein das Geschehen im Vordergrund steht, was durch seine Unmittelbarkeit die Dramatik nicht unbeträchtlich erhöht, abgesehen davon, dass die Szenen in Einklang mit der allgemeinen Atmosphäre der Geschichte bleiben.
Erfreulicherweise wurde auch bei der Besetzung der Hauptrollen die richtige Wahl getrofen, sind die beiden Figuren, des alten erfahrenen Haudegens und des als Partner zugeteilten Draufgängers an sich ausgesprochene Klischeecharaktere. Davon ist bei "Colors" aber nichts zu spüren, denn dazu nehmen sowohl Robert Duvall, als auch Sean Penn ihre Jobs viel zu ernst und Regisseur Dennis Hopper weiß, was er an ihnen hat und verschwendet ihr Talent nicht.
Das Drehbuch schildert eine Welt, in der schon die falsche Farbe der Kleidung (die Titelgebenden "Colors"), welche die Zugehörigkeit zu einer speziellen Gang symbolisiert, zum Tod führen kann und in der selbst diejenigen, welche eigentlich Änderungen herbeiführen wollen, angesichts fast unüberwindlich scheinender Verhältnisse, immer wieder kurz davor stehen, an der eigenen Uneinigkeit und Unzulänglichkeit zu verzweifeln. Das hier kein optimistischer Grundton angeschlagen wird, sollte nicht verwundern und ist dem Film sogar gerade zugute zu halten, wäre ein zu weichgezeichnetes Bild, in welches Hollywood gerne seine Problemfilme verpackt, nichts anderes als Betrug am Betrachter gewesen. Und "Colors" hält diese Vorgabe auch standhaft bis zum Ende durch, so bitter es dadurch auch geraten ist.

 

Bild 

Es gibt zwischendurch Szenen, in denen die Kamera über den freien Himmel schwenkt, die von einer intensiveren Nachbearbeitung wohl ausgenommen wurden und sich demgemäss in stark vergrieselter Form präsentieren. Allerdings liegen diese Momente im Vergleich zur Gesamtspielzeit fast schon im Promille-Bereich. Ansonsten weist das ruhige und meist kontrastreiche Bild von Zeit zu Zeit einen leichten Grauschleier auf, der sich nicht immer durch künstlerische Gestaltung erklären lässt. An Randbereichen kommt es auch schon einmal zu leichten Schwächen bei der Schärfe. Doch im Gesamtüberblick kann die Bildqualität zwar nicht übermäßig glänzen, gelangt aber doch deutlich in den grünen Bereich.

 

Ton 

Der Film weist eine im Grunde ordentliche Dolby Surround Abmischung auf, die allerdings ihre Stärken eindeutig bei den tieferen Tonlagen hat, so dass gerade Actionszenen mit relativ wuchtigem Bass rüberkommen; dagegen sind die Höhen eher schwächer ausgefallen und lassen gelegentlich etwas an Sauberkeit fehlen. Im übrigen kommt die Begleitmusik, zu einem großen Teil aus dem Hip-Hop Bereich ziemlich durchschlagend zur Geltung, dominiert aber trotzdem nicht zum Schaden von Dialogen und sonstigen Umgebungsgeräuschen.

 

Special Features 

Hier liegt einmal mehr nur ein Trailer vor.

12.08.2001

Review von Tobias Wrany

Test-Equipment

TV: Panasonic TX-28PK1F
DVD-Player: Pioneer DV-535
Dolby Digital / DTS Receiver: Sony STR-DA50ES