Der Herr der Ringe - Die Gefährten

Original

Lord Of The Rings - Fellowship Of The Ring

Studio

New Line Cinema (2001)

Verleih

Warner Home Video (2002)

Laufzeit

171:03 min. (FSK 12)

Regie

Peter Jackson

Darsteller

Elijah Wood, Ian McKellen, Viggo Mortensen u.a.

DVD-Typ

2 x DVD-9

Bitrate

5.51 Mbps

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, Dolby Digital 5.1 EX (448 kbps)
2. Deutsch, Dolby Digital 2.0 (192 kbps)
3. Englisch, Dolby Digital 5.1 EX (448 kbps)

Untertitel

Deutsch, Englisch, Deutsch für Hörgeschädigte

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 20-25 €
Film 

Da der Inhalt der Geschichte aufgrund seiner jahrzehntelangen Popularität selbst Analphabeten jedenfalls annähernd bekannt sein sollte, hier nur ein kurzer Anriss des Geschehens: Es geht um einen machtvollen Ring, dem besondere Kräfte zukommen. In der Hand des Bösen bedeutete er die vollständige Unterwerfung aller Lebewesen. Deshalb trachten die Verteidiger des Guten unter Führung des Zauberers Gandalf danach, den Ring, der sich aufgrund eines glücklichen Zufalls in ihrem Besitz befindet, endgültig zu vernichten. Dies kann jedoch nur am Ort seiner Entstehung gelingen und dies ist ausgerechnet im Herzen des Feindlandes. Also macht sich eine Schar Getreuer, gemischt aus Hobbits, Elben, Menschen und Zwergen, auf, um das praktisch Unmögliche zu wagen. Auf ihrem Weg (der erst im dritten Teil der Verfilmung beendet sein wird) treffen sie nicht nur auf zahlreiche übelgesinnte Kreaturen und Späher, die ausgesandt wurden, des Ringes für den dunklen Herrscher habhaft zu werden, sondern haben auch mit Verrat innerhalb der eigenen Reihen kämpfen, denn die Macht, welche der Besitz des einen Ringes verspricht, droht so manchen zu korrumpieren, seien die zugrundeliegenden Motive noch so ehrbar.

Auch wenn es hier um den Film "Lord Of The Rings" gehen soll, ist sinnvollerweise noch einmal Rückschau zu halten auf den Roman und den Grund für die Faszination, die er noch immer auf den überwiegenden Teil seiner Leser ausübt (und hoffentlich auch in Zukunft fortwährend ausüben wird).

Betrachtet man den nackten Plot, dass heißt die Geschichte von Frodo und seinen Begleitern auf ihrem Schicksalsweg gen Mordor, gäbe dies schon für sich genommen einen hochklassigen Fantasy-Roman ab, mit allen Zutaten für lange Schmökerabende: Gefahren allerorten und in vielfältigster Gestalt, erbitterte Kämpfe, tiefe Freundschaft, Verrat und Vergebung, sowie eine Vielzahl an Figuren und Kreaturen, welche die Vorstellungskraft des Lesers aufs lebendigste beschäftigt.
Jedoch hätte dies allein kaum ausgereicht, Tolkiens Roman seine Ausnahmestellung in der Weltliteratur zu verschaffen. Ohne den hoffnungslosen Versuch zu wagen, abschließend festzustellen, was genau nun den Herrn der Ringe zu dem besonderen Ereignis macht (denn wie immer greifen eine Vielzahl von Gründen ineinander über), lässt sich eins der wichtigen Momente darin ausmachen, dass die Parameter von Zeit und Raum im Gegensatz zu anderen fantastischen Geschichten nicht lediglich der Erzählung der Story dienen; eher lässt sich das genaue Gegenteil feststellen. Der geschichtliche Hintergrund, die Landschaften, die diversen Sprachen, all dies geht dem Handlungsgeschehen weit voraus, so dass es nicht falsch ist, zu behaupten, dass der Roman Mittelerde nicht lediglich als Handlungsort hat, sondern (in Verbindung mit der geistigen Gestaltungskraft eines jeden Lesers) Mittelerde repräsentiert. Und selbst diejenigen, die nach der Lektüre lamentieren, der ganze "Geschichtskram" und die "überflüssigen" geografischen Erläuterungen hielten nur unnötig auf und erzeugten Langeweile, werden etwas von dieser speziellen und entscheidenden Ebene vom "Herr der Ringe" mitbekommen haben und sei es nur im Unterbewussten.

Und was hat diese ganze Vorrede eigentlich mit dem Film zu tun, der doch ganz für sich bestehen muss, ohne von (im Zweifel eh' unerfüllbaren) Vorgaben seiner literarischen Basis belastet zu sein ? Auch wenn dies zutreffend ist, misst sich doch auch ein Film daran, ob er mehr zu bieten hat, als eine schicke Oberfläche; und gerade ein Leinwandwerk, das sich mit fantastischen Welten beschäftigt, hat sich dem Urteil zu unterwerfen, wie sehr es gelungen ist, über aufwendige Kulissen hinaus, den Zuschauer tatsächlich in diese fremde Welt mitzunehmen und ihn nicht auf einen innerlich unbeteiligten Beobachter reduziert.
Wenn man ganz ehrlich ist, zeigt sich der Film in dieser Beziehung als nicht so ganz überzeugend. Das liegt vor allem an einem Drehbuch, das sich redlich bemüht, alle für den Fortgang der Romanhandlung erforderlichen Szenen in angemessener Weise abzuhandeln, was auf den jeweiligen Einzelaspekt bezogen durchaus gelingt; aber da es dem Buch an solchen Momenten nicht gerade mangelt, bleibt im Endeffekt, trotz der nicht unbeträchtlichen Lauflänge des Films, einfach nicht genügend Zeit übrig, um dem Ganzen als Abrundung noch die vorgenannte spezielle Note beizubringen.

Die Verfilmung von "Lord Of The Rings" deshalb als Misserfolg anzusehen, greift aber zu kurz, beziehungsweise hängt davon ab, mit welcher Erwartung man sich das Werk zu Gemüte führt. Wer genau denselben vollständig aus der diesseitigen Welt abgehobenen Zustand erwartet, den er oder sie vielleicht noch von der Lektüre in Erinnerung oder im Gefühl hat, mag tatsächlich einen gewissen Grad an Enttäuschung verspüren. Weiß man dagegen, worauf man sich einlässt, dann sollte es möglich sein, dem Film in vielerlei Hinsicht mehr als nur Gutes abzugewinnen. Allein die Bilder sind schon atemberaubend, in einer beeindruckenden Kombination aus (Computer)tricktechnik und der Naturkulisse Neuseelands (die lokalen Tourismusbehörden haben der Filmproduktion nicht ohne Grund alle nur erdenklichen Hilfestellungen geleistet), hinzu kommt eine gekonnt erzählte Geschichte, welche die Handlung mit erhöhtem, aber stets angemessenem Tempo vorantreibt (wenn auch Augenblicke wirklich atemberaubender Spannung ausbleiben, ganz im Gegensatz zum Buch, wo die Jagd der Ringgeister auf die Hobbits zu den absoluten literarischen Höhepunkten auf diesem Gebiet gehört, an den kein moderner Thrillerautor, sei er noch so versiert, ernsthaft heranzureichen im Stande ist), mit Schauspielern, die nicht nur zur ersten Garde gehören, sondern ihr Potential auch ausspielen - was nicht gerade als Selbstverständlichkeit hingenommen werden kann, denn allzu häufig werden für Blockbuster zwar Meister ihres Fachs angeworben, jedoch lediglich wegen ihres guten Namens (und der im Vergleich zu Megastars geringen Gagenforderung), um dann, in keiner Weise gefordert, ihre Parts eher lustlos abspulen zu lassen. Ganz anders aber die Damen und Herren, Blanchett, McKellen, Holm und Co., die in keiner Weise fürchten müssen, durch ihre Mitwirkung ihrem professionellen Ansehen Schaden zugefügt zu haben. Eine spezielle Erwähnung verdient Viggo Mortensen, bislang überwiegend in prägnanten Nebenrollen zu Hause, der hier tadellose Qualitäten als "Leading-Man" erkennen lässt und in einer vollendeten Mischung aus physischer Präsenz und charismatischem Geist die gewohnten Hollywoodheldenmimen vor Neid erblassen lassen sollte.
Und dann ist da noch der Einsatz eines ganz besonderen Architekten bei der Erschaffung des Film-Mittelerde, ein Mann, der - abgesehen von der Größe - schon von seinem äußeren Erscheinungsbild gewisse Ähnlichkeiten zu einem Hobbit aufweist und dessen Engagement nicht nur deswegen ein Glücksfall war, weil er als "Eingeborener" die Vorteile des Drehortes Neuseeland besser als jeder andere zu würdigen und nutzen wusste. Es ist der unbändige von visuellem Ideenreichtum und verträumter Fantasie getriebene Kreativgeist eines Peter Jackson, die schon seine früheren Splatterspezialitäten auszeichneten (und die ihn auf den ersten Blick vielleicht zu einer ungewöhnlichen Wahl für ein Breitbildepos machen) und in dem Kinojuwel "Heavenly Creatures" schließlich eine kluge Liaison mit dem Genre des ernsthaften Charakterdramas eingegangen ist. Und das ist es, was letztlich auch "Lord Of The Rings" nicht "nur" zu einem überdurchschnittlichen Fantasy-Spektakel macht, obwohl auch dass schon eine ganze Menge wäre, begegnet man dem überwiegenden Teil dieser Filmgattung doch heutzutage lediglich im Fernsehen oder in der Billigabteilung des Videosektors, mit entsprechend trostlosen Ergebnissen. Auch wenn der Schwerpunkt bei "Lord Of The Rings" auf denjenigen Elementen liegt, die Action und/oder bildgewaltige Attraktionen versprechen, schwingt doch im Untergrund trotzdem noch immer ein tiefer gründender Beiklang mit, der dem Anspruch der Vorlage als sagenhaftem Drama jedenfalls einen gewissen Tribut zollt.

Als derartiger Actionfilm mit Anspruch kann er dann auch seine Vorteile gegenüber der Lektüre ausleben, nämlich die diversen Schlachtszenen - die im Roman tatsächlich ein wenig langgezogen wirken - in aufsehenerregenden Bildern abzubilden (der Kampf in den Minen von Moria hätte allerdings die eine oder andere Kürzung vertragen). So hat der Film durch seine Konzentration auf die visuell anregenden Momente dem Grunde nach ein ausnehmend gelungenes Ergebnis zu bieten; für den Bereich, den der Film nicht ausfüllen kann, bleibt zu empfehlen, dies als Anlass zu nehmen, mal wieder einen Griff ins Bücherregal zu tätigen.

 

Bild 

Ebenso wie bereits bei "Harry Potter" beweist Warner ausgerechnet beim zweiten Top-Titel des Jahres ein weitaus weniger glückliches Händchen als z.B. zuletzt bei der sehr guten DVD von "Training Day". Zunächst wundert man sich ein wenig über das Master, welches zwar frei von Defekten ist, jedoch kaum mit den brillanten Bildern übereinstimmt, die man aus den Trailern und Filmausschnitten kennt. Wer einmal den Film mit den auch auf der Bonus-DVD befindlichen Filmausschnitten vergleicht, wird nämlich feststellen, dass anstelle des kühlen Kontrasts und der traumhaften Farben mit vielen Zwischentönen, die für New Line-Filme typisch sind, diese DVD meist nur bunte und oft etwas erdige Farben wie aus dem Malkasten bietet, was gerade bei der unnatürlich grellen Farbe des Grases im Hobbit-Dorf oder dem gelben Gesichtston der Darsteller auffällt. Auch der Kontrastumfang erscheint etwas zu steil und sorgt mit für einen etwas ausgewaschenen Look. Damit geht dem Film schon einmal die Hälfte seiner Magie verloren. Wer den Film noch nie gesehen hat, wird sich wahrscheinlich gar nicht daran stören und die Farb- und Kontrastgebung als gewollt empfinden. Daher wird dieser Faktor für die Bewertung dieser DVD nicht ganz so stark gewichtet. Die Unterschiede fallen bei den dramatischen Szenen, die meist in einem düsteren Grauton gehalten sind, auch nicht ganz so stark auf wie bei den sehr hellen und mit großer Farbenvielfalt ausgestatteten Szenen am Anfang des Films. Bedauerlich ist diese Anpassung der Farb- und Kontrastwerte aber trotzdem.

Es sind nicht nur die Farben und der Kontrast, die irritieren, vor allem die Detailschärfe ist dürftig. Das dürfte in erster Linie an der niedrigen Videobitrate von gerade einmal rund 4.3 Mbps liegen, die hier zu Kompromissen zwang. Nur selten ist das Bild wirklich scharf, meist wirkt es aber gerade in Gesichtern immer etwas vernebelt und matt. Trotz der niedrigen Videobitrate sind zumindest keine Artefakte zu erkennen, lediglich ein feines Blockrauschen oder unregelmäßige Bewegungen des Bildes treten stellenweise auf. Man mag vielleicht dazu neigen, dass der Film aufgrund der Überlänge von rund 170 Minuten nicht besser umzusetzen wäre und die Macher somit ihr Bestes getan haben. Doch bei einem genauen Blick auf die DVD bekommt man hieran doch Zweifel: Denn die Kapazitäten dieser DVD wurden nicht einmal vollkommen ausgenutzt. So sind von 7.95 GB noch rund 830 MB frei. In Rücksprache mit Warner war zu erfahren, dass dies damit zusammenhängt, dass für den gesamten europäischen PAL-Markt ein einziges Video-Encoding vorgenommen wurde und dabei einige Reserven freigehalten wurden für Länder, in denen auf der Film-Disc noch für andere Dinge Platz vorhanden sein muss. Darüber hinaus hätte man durch die Einsparung des überflüssigen deutschen Dolby Digital 2.0-Tracks auch noch etwas mehr Freiraum bekommen. Da bleibt nur zu hoffen, dass beim Extended Cut auf zwei DVDs eine höhere Bitrate angesetzt wird, damit man wenigstens diesen in einer Qualität geboten bekommt, die dem Niveau des Filmes entspricht.

Das verwendete Master verfügt übrigens über keine Inschriften im Film-Print. Daher muss man auf die eleganten Schrift-Fonts der eingeblendeten Texte verzichten und mit recht simplen Untertiteln vorlieb nehmen.

 

Ton 

Der Sound von "Der Herr der Ringe" wird zum Großteil durch den wuchtigen und orchestralen Score von Howard Shore dominiert, der während des gesamten Films nahezu omnipräsent ist und für eine düstere Grundstimmung sorgt. Dabei werden die Surroundkanäle für die Erzeugung von Atmosphäre ebenfalls sehr deutlich angesprochen. Noch heftiger allerdings macht der LFE-Kanal auf sich aufmerksam, der bei jedem kleinen dramatischen Moment direkt den Subwoofer kräftig antreibt. Wer richtig schöne Surround-Effekte am laufenden Bande erwartet, der bekommt diese nur phasenweise geboten, vorwiegend während der Kampfszenen, z.B. ab der 60. Minute. Aber auch ein netter Vorbeiflug-Effekt wie bei Laufzeit 72:21 ist nicht zu verachten. Selbst bei diesen guten Szenen fällt allerdings auf, dass der Sound doch ein wenig gedämpft klingt und im Hochtonbereich nur wenig aktiv ist. Mal vom häufig aktiven Subwoofer abgesehen, fehlt dem Sound nämlich insgesamt ein wenig Power. Wer vorwiegend auf den Music Score Wert legt, dürfte hier aber dennoch auf seine Kosten kommen.

Anmerkung: Entgegen einer generellen Empfehlung von Dolby wurde bei dieser DVD das Dolby Digital 5.1-EX-Flag gesetzt. Dies kann bei einigen Receivern zu Problemen bei der Wiedergabe führen. (Siehe hier für weitere Details). 

 

Special Features 

Die Extras auf der zweiten DVD bestehen zum Großteil aus Dokumentationen, die für das amerikanische Fernsehen produziert wurden. Dabei handelt es sich überwiegend um Beiträge, die vornehmlich der Promotion dienen. Das wäre das erste Problem, schließlich fragt man sich, wieso man eigentlich für Werbung auch noch Geld ausgeben sollte, anstelle das die Filmemacher einfach selbst eine zusammenhängende Doku ohne PR-Gehabe präsentieren, die alle Aspekte des Films und auch die Hintergründe des Buchs präsentiert. Denn bei den hier präsentierten Dokumentationen braucht man sich nicht wundern, dass es hier Überschneidungen gibt und aufgrund ihres ursprünglichen Zwecks doch etwas oberflächlich bleiben und vor allem viele nette, aber zugleich belanglose Worte gesprochen werden. Doch selbst die eigens für die DVD produzierten Extras erfüllen keinen anderen Zweck als Werbung, die hier als Bonus verkauft wird, sei es nun für die Extended Edition, den zweiten Teil oder ein Herr der Ringe-Computerspiel.

  • "Welcome to Middle-Earth": Diese rund 17 Minuten lange Doku, mit der der amerikanische Verlag Houghton Mifflin seine Tolkien-Bücher anpreisen möchte, beginnt mit einer Vorstellung von Rayner Unwin, der als kleiner Junge im Familien-Verlag Rezensionen und Buchempfehlungen schrieb und sich das Attribut zuschreibt, für die Dreiteilung des Herr der Ringe-Romans gesorgt zu haben. Nach rund fünf Minuten findet dann ein Wechsel zum Hauptteil statt, einem Making of des Films, welches mit den Basics, der Auswahl der Sets und der grundlegenden Ideen für die Film-Umsetzung beginnt. Für absolute Newbies ergibt dies einen guten Einstieg, von dem man sich allerdings wünschen könnte, dass hier weniger Werbung für die speziellen Bücher des Verlags gemacht wird.

  • "Quest for the Ring": Der nächste, ca. 22 Minuten lange Werbeblock wird vom amerikanischen Fox-TV präsentiert und steht neben der englischen Originalversion auch alternativ mit deutschem Voice Over zur Auswahl (welches allerdings nicht zu empfehlen ist). Der Inhalt ist gemischt, wobei die Anzahl der interessanten Sachen eher gering ist, da ein Großteil der Infos inzwischen schon so breit getreten wurde, dass gerade Fans hier außer ein paar netten Bildern kaum noch etwas Neues sehen dürften. Zudem bestehen die meisten Statements aus ziemlich oberflächlichen Promo-Statements. Und der längere Filmausschnitt aus dem Film mag zwar zur Sendezeit dieses Making ofs in den USA noch interessant gewesen sein, ist aber jetzt nichts Neues mehr. Kurz gesagt: Dieses Making of dürfte niemand vermissen, wenn es nicht auf dieser DVD wäre.

  • "A Passage to Middle-Earth", welches für den amerikanischen Sci-Fi-Channel produziert wurde, ist mit rund 40 Minuten das längste dieser drei Making ofs und ist von den Dreien auch am hintergründigsten. Am besten sollte man dieses Making of vor den anderen beiden sehen, denn naturgemäß ergeben sich sowohl, was die Bilder als auch die Statements angeht, einige weitere Überschneidungen zu den anderen Making ofs, die ein wenig nerven. Positiv fällt aber auf, dass bei der Erstellung dieser Dokumentation nicht nur vordergründig an die Promotion gedacht wurde, sondern diese mit einigen Abstrichen recht ansehnliches Making of darstellt.

  • Original-Dokumentationen von lordoftherings.net: Diese 15 jeweils zwei bis fünf Minuten lange Clips dienten quasi als Appetizer vor der Kinoveröffentlichung im Winter 2001. Sind zwar recht kurz, aber meist recht spezifisch auf ein Thema konzentriert und daher interessant anzusehen, vor allem, weil sie etwas mehr hinter die Kulissen gehen. So wird z.B. erläutert, wie die Hobbit-Siedlung erschaffen wurde oder das Orchester um Howard Shore die Musik einspielt. Neben dem Sci-Fi-Channel-Making of ist dies dies das beste Extra aus der Making of-Ecke.

  • Vorschau auf die Special Extended DVD Edition: Irgendwie gar nicht nett, wird hier selbst derjenige, dem die Kinofassung reicht, noch dazu verleitet, sich auch noch den 30 Minuten längeren Extended Cut auf DVD zu kaufen. Peter Jackson verrät ein wenig, was zu erwarten ist und natürlich dürfen auch erste Bilder dabei nicht fehlen. Der rund drei Minuten lange Clip wurde mit Dolby Digital 5.1-Ton versehen und liegt im anamorphen 16:9-Format vor.

  • Vorschau auf "Herr der Ringe: Die zwei Türme": Und noch eine Vorschau gibt's auf dieser DVD, und zwar auf den zweiten Teil der Trilogie, der Ende des Jahres in den Kinos starten soll. Peter Jackson fährt ein wenig am Set herum und präsentiert dabei einige Filmausschnitte und Hintergrundaufnahmen. Wahrscheinlich dürfte dies für Herr der Ringe-Fans der interessanteste Part der ganzen DVD sein. Auch diese Vorschau darf man im anamorphen 16:9-Format mit 5.1-Ton erleben.

  • Zwei Teaser und Trailer (anamorph und in Dolby Digital 5.1), 6 TV-Spots, Musikvideo "May It Be" von Enya, Vorschau auf das EA-Videospiel "Die Zwei Türme".

Wer sich vornherein auf den "Extended Cut" festgelegt hat, dürfte praktisch keinen Grund finden, vorab noch diese DVD mit der Kinofassung zu kaufen und auch später noch zu behalten. Die Extras entpuppen sich vielfach als zweitverwertetes Werbematerial und insbesondere die Bildqualität ist doch für einen Prestige-Titel wie "Herr der Ringe" keine Wucht. Da kann man nur hoffen, dass der Extended Cut hier mehr überzeugen kann.

06.08.2002

Review von Karsten Serck & Tobias Wrany (Film)

Test - Equipment:
TV Panasonic TX - W32D3F
DVD - Player Sony DVP-NS900V
AV-Verstärker Yamaha DSP-AZ1