Gandhi

Gandhi

Studio

Columbia Pictures (1982)

Verleih

Columbia TriStar Home Entertainment (2001)

Laufzeit

183:25 min.

Regie

Richard Attenborough

Darsteller

Ben Kingsley, Roshan Seth u.a.

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1
2. Französisch, Dolby Digital 2.0
3. Deutsch, Dolby Digital 2.0

Untertitel

Englisch, Französisch, Deutsch, Holländisch, Arabisch, Dänisch u.a.

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 25-30 EURO
Film   

Richard Attenboroughs 1982 mit insgesamt neun Oscars ausgezeichneter Film fasst in einem Zeitraum von rund drei Stunden das Leben des indischen Freiheitskämpfers Mahatma Gandhi zusammen. Beginnend mit den ersten Erlebnissen der Rassendiskriminierung 1893 als junger Rechtsanwalt in Südafrika, gegen die sich Gandhi wehrt, bis 1948 zu der Ermordung Gandhis ein Jahr nach der Unabhängigkeitserklärung Indiens, umfasst der Film die wichtigen Ereignisse und Einschnitte in Gandhis Leben. Drei Stunden sind zwar verdammt lang, doch zugleich eine knappe Zeit, um ein ganzes Leben zu beschreiben. Dies gelingt dem Film allerdings trotzdem erstaunlich gut, ohne dass man den Eindruck bekommt, hier würde die Handlung aufgrund der Zeitvorgaben komprimiert. Das, was die Person Gandhis ausmacht, verkörpert der ihm hier sehr ähnlich sehende Ben Kingsley sehr überzeugend. "Gandhi" ist natürlich gleichzeitig auch die Geschichte des Freiheitskampfes Indiens und zentriert sich nicht nur auf den friedlebenden und für passiven Widerstand gegen die britische Kolonialmacht eintretenden Gandhi, sondern bringt auch die anderen politischen Akteure mit ins Spiel, mit denen Gandhi zu tun hat. Dabei ist auch zu sehen, wie der auch heute immer noch schwelende Konflikt zwischen Indien und Pakistan seinen Anfang nahm, fast zeitgleich zur neu gewonnenen Unabhängigkeit von Großbritannien. "Gandhi" ist zwar eine recht lange aber niemals langweilige Film-Biographie, die das Leben Gandhis und die Geschichte seines Landes mit viel historischem Hintergrund unterhaltsam und dramatisch zugleich erzählt.

 

Bild  

Für die Low Bitrate-Spezialisten von Columbia wird diese DVD wie ein Routine-Job gewesen sein, denn der Transfer der mehr als drei Stunden Film klappte mit einer Bitrate von durchschnittlich 4,48 Mbps recht vernünftig, wenn auch nicht tadellos. Wie bei vielen Columbia-DVDs ist das Bild zwar verhältnismäßig kantenscharf, aber in der Detaildarstellung zugleich etwas lau und auch mit leichten Artefakten versehen, die sich am Rande von Objekten bemerkbar machen. Wem dies bislang noch nie bei Columbia-DVDs aufgefallen ist, wird sich sicherlich auch hier nicht dran stören, auf größeren Bildschirmen und DVD-Playern mit guter Detaildarstellung fällt es aber trotz eines insgesamt recht harmonischen Bildeindrucks doch auf. In den überwiegend hellen Szenen macht das Bild trotzdem einen recht guten Eindruck und wirkt noch recht plastisch, und das, obwohl auch ein leichter Rauschfiltereinsatz zu vermuten ist. Große Pluspunkte sammelt die DVD in Sachen Kontrast und Farbwiedergabe. Das Bild hinterlässt hier gerade durch die kräftige, aber niemals übertriebene Farbwiedergabe einen sehr guten Eindruck. Der Transfer ist bis auf einige Dropouts insgesamt auch recht sauber.

 

Ton  

Während die englische Originalfassung in Dolby Digital 5.1 vorliegt, gibt's die deutsche Synchro nur in Dolby Surround. Große Unterschiede lassen sich hier aber kaum fest machen, was einfach schon daran liegt, dass die Musik hier nur eine untergeordnete Rolle spielt und dem Thema entsprechend auch nicht mit vielen Effekten zu rechnen ist. Der Sound-Mix spielt sich vorwiegend auf den vorderen Kanälen ab, nutzt diese aber wenigstens großzügig aus und nimm sogar ab und zu zumindest in der Originalfassung auch den Dienst des Subwoofers in Anspruch. Die Surround-Kanäle spielen eher eine passive Rolle für kleinere Umgebungsgeräusche oder den Score mit der typisch indischen Musik. Dies klingt sowohl im 5.1-Mix des Originals als auch der Synchro recht monoton, die Synchro klingt hier aber noch etwas neutraler, während die Musik in der Originalfassung stellenweise schon etwas zu laut auf den Surround-Kanälen wiedergegeben wird.

 

Special Features  

Da ein Audio-Kommentar fehlt, rückt ein rund 20 Minuten langes Interview mit "Gandhi"-Darsteller Ben Kingsley in den Mittelpunkt des Bonus-Materials. Hier erzählt Kingsley vor allem, wie er sich persönlich auf die Rolle des Gandhi vorbereitet hat. Sehr schön sind die insgesamt vier historischen Wochenschau-Clips, die den historischen Hintergrund ein wenig verdeutlichen und auch natürlich den echten Mahatma Gandhi zeigen. Ein wenig überflüssig ist das Making of, denn wie im Menü bereits zu lesen ist, bekommt man hier lediglich eine mit Musik untermalte Photomontage mit rund fünf Minuten Laufzeit präsentiert. "Die Worte Mahatma Gandhis" ist ein rund zwei Minuten langer Clip, der Sprüche und Lebensweisheiten Gandhis nacheinander einblendet. Das mag zwar für Zitaten-Sammler interessant sein, ließe sich aber über Texttafeln sicherlich besser realisieren. Als weitere Extras gibt es nur noch Filmographien und einen Kinotrailer.

Fazit: Am Erfolg des Films gemessen, ist das Bonus-Programm knapp, zumal es nicht einmal einen Audio-Kommentar gibt. Zwar ist auf der DVD ohnehin kaum noch Platz, aber zur Not hätte ja auch noch eine zweite DVD herhalten können, was sicherlich für die Bildqualität ebenfalls förderlich gewesen wäre, die zwar insgesamt noch recht gut, aber nicht makellos ist.

Review von Karsten Serck

Test - Equipment:
TV Panasonic TX - W32D3F
DVD - Player Pioneer DV-737
Dolby Digital / DTS - Receiver Yamaha RX-V3000RDS

16.07.2001