James Bond jagt Dr. No

Dr. No

Studio

United Artists (1962)

Verleih

MGM (2000)

Laufzeit

ca. 105 min.

Regie

Terence Young

Darsteller

Sean Connery, Ursula Andress, Jospeh Wiseman, Jack Lord, Bernhard Lee u.a.

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

1,85:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 2.0(Mono)
2. Deutsch, Dolby Digital 2.0 (Mono)
3. Spanisch, Dolby Digital 2.0 (Mono)
4. Regiekommentar Terence Young

Untertitel

Deutsch, Deutsch für Hörgeschädigte, Spanisch, Englisch, Portugiesisch, Schwedisch, Dänisch, Norwegisch, Finnisch, Polnisch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 25 EURO
Film   

1962 war ein denkwürdiges Jahr, denn eine Legende fand erstmals den Weg auf die Leinwände dieser Welt: Sean Connery alias James Bond, britischer Geheimagent mit der Doppelnullnummer 7, brachte sein erstes Abenteuer auf  "kinotauglichem" Zelluloid hinter sich - als Ian Flemings Romanheld agierte er geraume Zeit davor schon auf Papier. Und der erste Fall beginnt gleich mysteriös: Auf der malerisch gelegenen Karibikinsel Jamaika gehen nämlich merkwürdige Dinge vor sich - Dinge, die dem britischen Geheimagenten Strangeways, der für die Engländer dort vor Ort war, komisch vorkamen. So komisch, dass er zusammen mit Quarrel, einem einheimischen Fischer, der für den amerikanischen Geheimdienst CIA arbeitet, schon alle in der Nähe liegende kleinen Inseln untersuchte. Der Grund für Strangeways Aufregung: Irgendetwas in der karibischen See in direkter Nähe zu Jamaika stört immer wieder amerikanische Raketentests von Cape Canaveral aus, die Steuerungselektronik der teuren Raketen wird durch ein "Störfeuer" beeinflusst - die Flugkörper verfehlen so ihr anvisiertes Ziel.

Doch Strangeways muss seine Nachforschungen teuer bezahlen: Mit seinem Leben. Auch seine Mitarbeiterin wird kaltblütig erschossen - offenbar hütet ein Eiland in der wunderschönen Umgebung ein nicht ungefährliches Geheimnis, und der, der hinter dem allen steckt, möchte mit allen Mitteln seine Entdeckung verhindern. Also wird Bond nach Jamaika geschickt, um Strangeways Verbleiben und die Störungen bei den Raketenstarts aufzuklären. Die Zeit drängt, denn in Cape Canaveral laufen die Vorbereitungen auf einen Raketenstart in Richtung Mondumlaufbahn auf Hochtouren. Würde dieser Raketenstart ebenfalls gestört und könnte die Rakete nicht ihre vorgesehene Umlaufbahn erreichen, so wäre dies für die NASA und ganz Amerika ein Fiasko.

Schon bei seiner Ankunft gerät 007 in die Fänge eines nicht ganz koscheren Chauffeurs, doch das ist erst der Anfang einer Serie von trickreichen Anschlägen, mit dem die Gegenseite schon den Beginn von Bonds Nachforschungen vereiteln will. Mit der Zeit erfährt der Geheimagent, dass sich auf einer Insel, die im Besitz eines undurchsichtigen Chinesen namens Dr. No ist, merkwürdige Dinge abspielen: Menschen, die auf die Insel fuhren, kamen nie zurück, sie ist hermetisch abgeriegelt und streng bewacht, und sogar einen Drachen wollen Augenzeugen dort schon gesehen haben. Genau das Richtige für den unerschrockenen Bond, um sein Können auch außerhalb der Damenwelt und der Spielcasinos unter Beweis zu stellen: Geschüttelt, nicht gerührt - das sind auch viele Schurken nach der Begegnung mit dem schlagkräftigen Gentleman im Dienste Ihrer Majestät.

"James Bond jagt Dr. No" kommt noch weitgehend ohne teure Spezialeffekte und technische Gimmicks aus - vom "Drachen" und Dr. No's aufwendiger Behausung einmal abgesehen. Doch reizvoll ist gerade dieser erste Bond in besonderem Maße, gerade wegen seiner noch nicht so großen Perfektion. Bernhard Lee, lange Zeit Bonds Chef M, ist auch hier schon mit dabei, und Lois Maxwell ist als noch junge und frische Miss Moneypenny zu sehen. Spannung ist auf jeden Fall garantiert, und auch die Dialoge sind schon auf Bond-üblichen Level - immer gelassen und mit typisch englischem Humor gesegnet.

 

Bild   halfstar.gif (170 Byte)

"James Bond jagt Dr. No" ist von 1962 - in Anbetracht dieser Tatsache ist das Bild, anamorph auf der DVD abgelegt,  ausgezeichnet. Eine harmonische Farbgebung, eine befriedigende Detailtreue und ein befriedigender Kontrast zeigen dies deutlich. Leichte Schärfewechsel sind zu beobachten, die sich aber keinesfalls als permanent störend bemerkbar machen. Unsauberkeiten in Form von Drop-Outs oder Blitzen und Störlinien sind zwar häufiger zu sehen, aber auch nicht in so viel stärkerem Maße als bei vielen jüngeren Filmen. Das Bildrauschen hält sich in einem sehr erträglichen Rahmen, dazu gesellt sich an einigen Stellen noch sichtbares Flächenrauschen. Bildruckeln gibt es nur selten. Die Komprimierung macht einen gelungenen Eindruck, die Ränder der sichtbaren Objekte sind sauber gezeichnet. Diese DVD zeigt, dass bei sorgfältiger Umsetzung eines ordentlichen älteren Masters ein Resultat entstehen kann, dass sich vor vielen jüngeren Filmen in keinster Weise verstecken muss.

 

Ton  halfstar.gif (170 Byte)

Alle Sprachfassungen liegen in Mono vor. Die deutsche Synchro und das englische Original wissen aber im eng begrenzten Spektrum des monoauralen Tonsystems durchaus zu gefallen, auch wenn sich die Stimmwiedergabe weit unter heute gewohntem Niveau befindet: Kratzen und Verzerrungen sind deutlich zu vernehmen. Der Bass gefällt mit für Mono-Verhältnisse erstaunlicher Vehemenz, die Integration der Filmmusik ist gut.

 

Special Features  

An Bonusmaterial gibt es ein Feature "Jagt Dr. No - Ein Einblick": In diesem geht es aber nicht nur um diesen Film, auch um die Figur des schon legendären, an der Kinokasse stets erfolgreichen Agenten mit der Doppelnullnummer, um seine Entstehung, die Leute hinter "007", dem Romanautor Ian Fleming, der "schöpferische Vater" von James Bond und Albert R. "Cubby" Broccoli sowie Harry Saltzman: Wie schafft man eine Legende wie den schlagfertigen und -kräftigen, stets smarten Agenten, der den Wodka-Martini grundsätzlich immer geschüttelt und nie gerührt zu sich nimmt, und der sich mit der Millionen von Filmfreunden bekannten Formel vorzustellen pflegt: "My Name is Bond - James Bond". Auch die damals am ersten James-Bond-Film beteiligten Schauspieler äußern sich heute zum damaligen Film und ihren Gedanken darüber.  Über 40 Minuten erhält der Bond-Fan in diesem von MGM produzierten Special Informationen, auch über den Einfluss von Regisseur Terence Young, wie alles begann, wie der erste Bond-Film Gestalt annahm - sehr interessant und auf jeden Fall sehenswert. Über Terence Young ist noch mehr Material auf der DVD: "Terence Young - Bond, wie er leibt und lebt".

Da darf der Audiokommentar von Young natürlich nicht fehlen - auch er findet sich auf der DVD, ergänzt von Kommentaren von Mitgliedern der Filmcrew. Erweitert wird das Bonusmaterial noch durch ein Schwarzweiß-Feature von 1963 über "James Bond jagt Dr. No", in dem nochmals besonders auf das Zusammenpassen des Mimen Connery mit der Figur des Geheimagenten eingegangen wird. Bild- und Tonqualität sind, vorsichtig gesagt, hier etwas bescheiden. Doch das ist noch lange nicht alles, was die Bond-Fans an Bonusmaterial erwartet: Zwei Fernsehwerbungen zu den 007-Filmen "Dr. No" und "Goldfinger" und eine Rundfunkwerbung sind genauso zu bewundern wie insgesamt vier Trailer: Zwei zu "Dr. No" , ein kombinierter Trailer Dr. No/Liebesgrüße aus Moskau und ein kombinierter Trailer Dr. No/Goldfinger. Ebenso gibt es die "Dr. No-Galerie, in der sich einige Bilder von Cast & Crew, Werbematerial und Poster zum Film sowie auf Texttafeln dargebrachte Informationen befinden. Die Menügestaltung ist sehr aufwendig und schön anzusehen, aber leider etwas umständlich.

Review von Carsten Rampacher

Test - Equipment:

TV  Sony KV-32FS60D
DVD - 200er Wechsler Sony DVP-CX850D
DVD-Player Pioneer DV-05 Elite
Dolby Digital / DTS - Receiver Sony STR-DA 50 ES

29.05.2000