Kaliber Deluxe

Studio

Kinowelt und Dor Film (1999)

DVD-Anbieter

Kinowelt Home Entertainment (2000)

Laufzeit

ca. 100 min.

FSK

16

Regie

Thomas Roth

Darsteller

Marek Harloff, Annelise Hesme, Bela B. Felsenheimer, Frank Giering, Jürgen Tarrach

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, Dolby Digital 5.1

Untertitel

keine

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 20-25 EURO
Film  

Der Überfall eines Gaunertrios auf ein Wettbüro verläuft nicht ganz planmäßig: Durch das zufällige Auftauchen der Polizei können die Ganoven ihren Plan nicht so geradlinig wie gewollt ausführen. Doch immerhin gelangen sie an einen Koffer mit sehr viel Geld. Was sie nicht ahnen, ist, dass der brutale Gangsterboss Honcek Besitzer dieses Koffers ist und alle Gewalt einsetzen wird, um sein Geld wiederzubekommen. Das Versteck der Räuber liegt in einem Ferienbungalow in den Bergen. Doch keiner weiß, dass sie dort nicht alleine sind: Denn Dean (Marek Harloff), ein Krimiautor in spe, der sich momentan noch seinen Lebensunterhalt mit der Betreuung der Urlaubsgäste verdient, erholt sich in der ersten Etage von einer heißen Liebesnacht mit einer charmanten Studentin (Annelise Hesme). Aus dem Gebäude kann Dean nicht entkommen, da sich im Erdgeschoss die Gangster eingenistet haben. Doch mit viel Geschick und einem Handy spielt Dean die Gauner gegeneinander aus und hetzt ihnen sogar noch den Unterweltboss Honcek auf den Hals, der natürlich seinen Koffer wiederhaben will.....

Ein deutscher Film - dass kann ja heiter werden. In der Tat, denn Kaliber Deluxe ist ein genialer Krimi, der durch eine durchdachte Story, gute Darsteller und wundervoll inszenierte Bilder überzeugen kann. Im Stile von "Stirb Langsam" sorgt der verzweifelte Dean dafür, dass die Gauner nicht zur Ruhe kommen. Die Geschichte ist sorgsam eingefädelt und lässt am Ende alle zunächst an verschiedenen Orten agierenden Hauptpersonen in den kalten Bergen zum Showdown zusammentreffen. Die Bilder in der Schneelandschaft wecken gar leichte Erinnerungen an "Fargo", was auch damit zusammenhängt, dass die Gauner ähnliche Pechvögel sind wie in dem berühmten Film der Coen-Brüder. Für Spannung ist von Anfang bis Ende gesorgt. Dies ist auch der eleganten Kameraführung zu verdanken, die das Bild immer in Bewegung hält und viele Schnitte durch perfekt arrangierte Kameraschwenks ersetzt. Bereit die rund zweieinhalbminütige Eröffnungssequenz, die ohne einen einzigen sichtbaren Schnitt auskommt, gibt hierauf einen guten Vorgeschmack. Kaliber Deluxe sind 100 Minuten Zelluloid, die in der Tat von hochkarätigem Kaliber sind.

 

Bild 

Beim genauen Blick auf das Bild fällt zunächst ein gräuliches Rauschen auf, welches aber wirklich nur aus naher Distanz zu sehen ist und bei normalem Betrachtungsabstand gar nicht mehr auffällt. Kompression und Bildschärfe sind OK. Die Farben wirken allerdings sehr unnatürlich blass und auch etwas zu hell. So ist auch der Schwarzwert nicht optimal, da Szenen im Dunkeln nicht schwarz sondern nur grau sind, was sich aber durch leichtes Herunterregeln der Helligkeit auch ausgleichen lässt.

 

Ton 

Der Raumklang ist überraschend gut. Durch den Einsatz von Musikeffekten ist auch in stilleren Szenen etwas auf den hinteren Kanälen zu vernehmen, so dass in der meisten Zeit ein dezenter, aber wahrnehmbarer Raumklang vorhanden ist, der in dem Moment, wo die Handlung wieder einmal auf einen entscheidenden Punkt zusteuert, auch dynamisch und kraftvoll klingt. Noch besser wird es in Kapitel 7 während der dem Überfall folgenden Schiesserei, bei der die Munition mit viel Krach durch alle Ecken fliegt und der Kugelhagel präzise auf den Surroundkanälen zu hören ist.

An Hörgeschädigte wurde bei der Produktion dieser DVD offensichtlich nicht gedacht, denn die deutschen Untertitel fehlen.

 

Special Features 

So nach und nach entdecken auch Regisseure aus dem deutschen Sprachraum die Möglichkeiten, die sich auf der DVD eröffnen. So hat Regisseur Thomas Roth für diese DVD einen eigenen Audio-Kommentar besprochen. Diese nicht ganz leichte Aufgabe hat er mit Bravour gemeistert, denn es gibt eigentlich kaum eine Szene, die nicht kommentiert ist und auch das, was er sagt, ist immer sehr interessant.

Die weiteren Extras sind allerdings etwas knapp ausgefallen: Neben einem Interview mit Thomas Roth auf Texttafeln bekommt man nur mehrere Trailer zu sehen und einen Radiospot zu hören. Schade, denn neben dem guten Audiokommentar hätte sicherlich auch noch ein Making of den Film gut ergänzen können.

Review von Karsten Serck

Test - Equipment:
TV Panasonic TX - W32D3F
DVD - Player Yamaha DVD-S795
Dolby Digital / DTS - Receiver Sony STR-DA 50 ES

18.09.2000