Kiss Of The Dragon

Original

Kiss Of The Dragon

Studio

Europa Corp. (2001)

Anbieter

BMG Video (2002)

Laufzeit

93:03 min.

Regie

Chris Nahon

Darsteller

Jet Li, Bridget Fonda, Tchéky Karyo u.a.

DVD-Typ

DVD-9

TV-Norm

PAL

Bitrate

7.83 Mbps

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, Dolby Digital 5.1 EX (448 kbps)
2. Englisch, Dolby Digital 5.1 EX (448 kbps)
3. Deutsch, DTS 6.1 Discrete (754 kbps)
4. Englisch, DTS 6.1 Discrete (754 kbps)

Untertitel

Deutsch, Englisch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 20-25 €
Film 

Der "Kiss Of The Dragon" ist eine verbotene Akupunkturtechnik, die den Gegner auf grausamste Art tötet. Undercover-Cop Liu Jian (Jet Li) wendet den verbotenen Kuss nur äußerst selten an. Doch bei seinem neuen Auftrag bleibt ihm nichts anderes übrig: Liu Jian kommt aus Shanghai als harmloser Tourist getarnt nach Paris, um der französischen Polizei bei der Überführung eines chinesischen Drogenbarons behilflich zu sein. Geleitet wird die Operation von dem französischen Inspektor Jean-Pierre Richard, der anscheinend bereits einen hieb- und stichfesten Schlacht-Plan ausgeklügelt hat. Was Liu nicht ahnt: Der korrupte Richard ist selbst in den Drogenhandel verstrickt und will darum seinen unbequemen chinesischen Kollegen skrupellos in eine tödliche Falle locken. Nur äußerst knapp kommt Liu mit dem Leben davon. Dafür steht er plötzlich unter dringendem Verdacht den besagten Drogenboss ermordet zu haben. Doch Liu konnte eine Videokassette sichern, die den wahren Mörder zeigt: Es war Richard, der den schwer verletzten Gangster eiskalt abknallte. Jetzt setzt der diabolische Franzose alles daran, Liu und das Video in seine Gewalt zu bekommen. Auf seiner Flucht in der ihm völlig fremden Stadt kann Liu sich nur auf seine Kampfkunst und seine ganz spezielle Akupunkturtechnik verlassen. Mit Hilfe seiner Nadeln setzt er seine Gegner innerhalb von Sekunden schachmatt. Eine Verbündete findet Liu schließlich in der Prostituierten Jessica, die ihn als Zeugin des Mordes entlasten könnte. Allerdings stehen auch sie und ihre kleine Tochter ganz oben auf Richards Todesliste...

Luc Besson nagt mit diesem Film höchstpersönlich an seinem Ruhm. "Kiss Of The Dragon" wurde nicht nur von Besson produziert, sondern er hat auch noch am Drehbuch dieses hirnlos-trashigen Action-Ballerfestes mitgeschrieben. Die von Jet Li ausgedachte Story ist so einfallslos und flach, als ob sie mit Hilfe des Wegweisers "B-Movies für Dummies" entworfen worden wäre. Doch von Story ist hier ohnehin kaum etwas zu merken, so dass man zumindest auch noch nach einem eingeworfenen Dosen-Sixpack mit diesem Film nicht geistig überfordert wird. Meist sieht man nur, wie die stereotypen Filmbösewichte wild in der Gegend herumschießen, während sich der Held Jet Li vorwiegend handwerklich betätigen muss, um seine Gegner aus dem Feld zu räumen. Während Li in "Romeo must Die" durchaus Sympathiepunke sammeln konnte und sogar etwas Charakter zeigen durfte, geht es hier wieder primär darum, möglichst viele Gegner zu verprügeln und herumzuballern - wirklich nichts, was eine besondere cineastische Würdigung verdient hätte. Da hilft auch nicht die 08/15-Lovestory mit Bridget Fonda weiter, die hier völlig deplaziert wirkt. Nur schade, dass man selbst gern gesehene Filmbösewichte wie den zuletzt aus Roland Emmerichs "The Patriot" bekannten Tchéky Karyo in "Kiss Of The Dragon" nur dabei beobachten kann, wie sie vor den Kamera den totalen Deppen mimen, damit am Ende Jet Li als großer Held von der Bühne gehen darf.

Für alle, die meinen, hier noch nicht genug gesehen zu haben, gibt es alternativ auch noch eine 18er-Fassung auf DVD. Aus nicht nachvollziehbaren Gründen hat BMG die DVD mit der 18er-Fassung aber auf den Umfang einer Verleih-DVD zurechtgestutzt, so dass hier kaum Extras und auch nicht der DTS-Ton vorhanden sind.

 

Bild 

Zunächst einmal ist es sehr erfreulich, dass dieser Transfer deutlich besser als der Durchschnitt von BMG ist. Hier wurde wohl nicht von einer Filmkopie abgetastet, sondern auf ein Original-Master zurückgegriffen, welches sehr rausch- und störungsfrei ist. Sowohl die Farben als auch der Kontrast sind sehr gut. Es fehlt dem Bild aber sowohl an Kanten- als auch an Detailschärfe, was auf die Kompression zurückzuführen sein dürfte. Artefakte oder Blockrauschen in den Flächen sind zwar kaum zu erkennen, aber neben einer leichten Unruhe treten gerade in Bewegungen schon in geringem Maße typische MPEG-Effekte auf, die das Bild etwas verschwimmen lassen. Die effektive Videobitrate liegt bei knapp über 5 Mbps. Durch Einsparung des DTS-Tons hätte sich hier sicherlich noch Potential für ein schärferes und ruhigeres Bild ergeben.

 

Ton 

"Kiss Of The Dragon" ist wieder als Demo-Disc für die neuen 6.1-Tonformate ausgelegt. Sowohl in Deutsch als auch in Englisch gibt es den Ton sowohl in Dolby Digital 5.1 EX als auch DTS Discrete ES 6.1, wobei beim Dolby-Ton das erforderliche Flag nicht gesetzt wurde und daher eine manuelle Umschaltung erforderlich ist.

Von der Firma Skywalk, die diese DVD produziert hat, wurden wir darauf aufmerksam gemacht, dass das Flag auf Empfehlung von Dolby derzeit bewusst nicht bei vielen DVD-Produktionen gesetzt wird. Erst im Mai 2001 hatte Dolby eine neue Software-Version für seinen Digital-Ton Encoder vorgestellt, mit der man das Flag setzen konnte. In einem Schreiben weist Dolby allerdings bereits seit mehreren Monaten die Authoring-Studios darauf hin, dass wohl einige Surround-Decoder Probleme mit dem gesetzten EX-Flag bekommen und daraufhin den Ton stumm schalten. Dolby spricht von einem Hardware-Problem auf Seiten der Decoder. Solange diese nicht gelöst seien, wird den Authoring-Studios empfohlen, kein Flag für Dolby Digital 5.1 EX zu setzen. Das Ganze wirft unabhängig von der "Schuldfrage" natürlich kein gutes Licht auf Dolby, zumal Konkurrent DTS solche Probleme nicht zu haben scheint.

Soviel zur Theorie. Obwohl "Kiss Of The Dragon" bereits fürs Kino in 5.1 EX produziert wurde, zeigt sich in der Praxis leider hiervon nur sehr wenig. Der Sound ist leicht frontbetont und nutzt die Surround-Kanäle in erster Linie für einige atmosphärische Effekte. In Action-Sequenzen geht es etwas lauter zu, allerdings ist der räumliche Eindruck recht schwach, da die Surround-Kanäle ziemlich monoton klingen und auch in den Höhen etwas gedämpft sind. Kurze Split-Surround-Effekte, die insbesondere auch den Center-Kanal bei DTS Discrete mitnutzen, kommen durchaus vor, so z.B. bei Laufzeit 89:23 min. Allerdings wird das Potential insgesamt eher schwach ausgenutzt: Gerade während der Schiessereien, die ideales Soundfutter bieten, ist nur wenig von hinten zu hören und wenn, dann sind die Effekte sogar teilweise falsch platziert worden, was sehr deutlich z.B. bei Laufzeit 16:10 min. auffällt. Recht gut ist wenigstens die Basswiedergabe, die den Subwoofer sehr häufig kräftig auftreten lässt.

 

 

Special Features 

Die Extras können nur wenig begeistern, da sie vorwiegend aus dem "Electronic Press Kit" zusammengeschnippelt wurden, welches der Filmverleih den TV-Sendern gewöhnlich zur Promotion anbietet. Naturgemäß geht es dann hierbei in erster Linie um positive PR und weniger um interessante Filminfos. Wer "Kiss Of The Dragon" unbedingt "uncut" sehen will, sollte daher auch problemlos auf diese Extras verzichten und zur FSK 18-DVD greifen können.

  • Making of: Da dieses deutsche Making of von der S & L Medienproduktion stammt und zunächst zur Promotion im Fernsehen eingesetzt wurde, sollte man hier keine sachlichen Informationen erwarten. Wem "Kiss Of The Dragon" gefällt, dürfte hier trotzdem ganz angenehm für rund 20 Minuten unterhalten werden.

  • Bei den Dreharbeiten: Ohne Kommentierung werden hier rund 15 Minuten Hintergrundaufnahmen gezeigt.

  • Storyboard-Vergleich: Im Splitscreen-Verfahren werden hier zu mehreren Filmsequenzen Storyboards eingeblendet. Dieser Clip hat eine Laufzeit von rund zwei Minuten.

  • Deutscher und amerikanischer Trailer

  • Star-Infos: Neben Textinformationen zu den drei Hauptdarstellern und dem Regisseur Chris Nahon sind hier teilweise auch Interviewauszüge zu sehen. Außerdem wird noch zu jeder Person die Filmographie aufgelistet.

  • Musik-Video "Lapdance"

Review von Karsten Serck

Test-Equipment:
TV Panasonic TX-W32D3F
DVD-Player Sony DVP-NS900V
AV-Verstärker Yamaha DSP-AZ1

23.06.2002