Koyaanisqatsi

VÖ: 02.06.2003

Original

Koyaanisqatsi

Studio

Institute for Regional Education, Santa Fe (1983)

Anbieter

MGM Home Entertainment (2003)

Laufzeit

82:30 min. (FSK 6)

Regie

Godfrey Reggio

DVD-Typ

DVD-9

TV-Norm

PAL

Bitrate

5.27 Mbps (Video: ca. 4.7Mbps)

Bildformat

1,85:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Dolby Digital 5.1 (448 kbps)

Untertitel

Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Niederländisch, Ungarisch, Griechisch, Türkisch

Regionalcode

2,4

Verpackung

?

Preis

ca. 20 €
Film 

"Leben aus dem Gleichgewicht", so ungefähr lässt sich der aus der Sprache der Hopi-Indianer stammende Titel "Koyaanisqatsi" übersetzen, der sich nicht in die üblichen Genres einordnen lässt: "Koyaanisqatsi" ist weder Spielfilm noch Dokumentation, sondern bedient sich unter Ausschluss von Dialogen und Kommentierungen ausschließlich der Bilder von Kameramann Ron Fricke und Komponist Philip Glass. Kamerafahrten über Landschaften und Aufnahmen von Wolken werden abgelöst von menschenleeren Fabrikhallen, in denen Roboter die Arbeit erledigen, bis zu Bildern von Raketenstarts und Atompilzen. Schnitte und Überblendungen legen eine ungewohnte Sicht auf unsere alltägliche Welt: Eine Luftaufnahme einer Stadt verwandelt sich in den Bauplan einer Computerplatine. Menschen und Autos flitzen – im Zeitraffer - über eine Straßenkreuzung. Der Film präsentiert einen Blick auf die Welt - aus einer Perspektive, die man so nicht kennt und entwickelt dabei eine Ästhetik, die selbst die hässlichen Momente des Films zur Schönheit werden lässt. Rund 82 Minuten hält dieser visuelle Trip durch die Welt der Gegensätze an, und unabhängig davon, ob man in "Koyaanisqatsi" jetzt die versteckte Öko-Botschaft entdeckt, bietet der Film eine erstaunliche Anziehungskraft, die sich alleine durch die majestätischen Bilder und die einzigartige Musik von Philip Glass entwickelt. Und obwohl der Film inzwischen 20 Jahre alt ist, wirken nur wenige Aufnahmen antiquiert, da der Großteil der Bilder nur im Ansatz einen Rückschluss auf die Zeit, in der der Film gedreht wurde, erlaubt. Daher erzielt "Koyaanisqatsi" wahrscheinlich auch heute noch die gleiche Wirkung auf den Zuschauer wie vor 20 Jahren. 

"Koyaanisqatsi" ist nur zusammen mit dem 1988 entstandenen Nachfolger "Powaqqatsi" ("Leben im Wandel") auf DVD erhältlich. Die DVD-Veröffentlichung zum jetzigen Zeitpunkt sollen als Appetizer für "Naqoyqatsi" ("Leben als Krieg") dienen, der im Juni in den deutschen Kinos startet und den Abschluss der "Qatsi"-Trilogie bildet.

 

Bild 

Trotz des Alters ist der Film noch ziemlich gut erhalten. Nicht alle Aufnahmen sind so scharf wie bei neuen Filmen und auch einiges Rauschen ist zu sehen. Doch in Relation zum Alter ist die Qualität recht gut. Das Master weist kaum Störungen auf und bietet ein recht klares Bild mit gutem Kontrast und passablen Farben. Hierbei ist natürlich zu berücksichtigen, dass bei einigen Aufnahmen bereits auf anderes Quellmaterial zurückgegriffen wurde. Die Kompression verursacht nur im geringen Maße eine leichte Bildunruhe.

 

Ton 

Der Sound besteht zu 99% aus der Musik von Philip Glass, die zwar stellenweise etwas eintönig wird, aber ansonsten durchgängig eine sehr majestätische Stimmung vermittelt. Der Dolby Digital 5.1-Mix macht sich hier zwar nicht bezahlt, weil es während des gesamten Films praktisch keine direktionalen Musikelemente gibt. Aber trotzdem ergibt sich eine den gesamten Raum ausfüllende Atmosphäre, die den Zuschauer bei der Betrachtung des Films in die Mitte des Geschehens zieht. Die Dynamik ist hierbei freilich eher zaghaft und nicht mit der eines typischen Music Score vergleichbar, da die Musik auch kaum richtige Dramatik entwickelt, sondern die ruhigen Töne dominieren lässt.

 

Special Features 
  • Dokumentation "Essence of Life" (25:09 min.): Regisseur Godfrey Reggio und Komponist Philip Glass erläutern hier die hinter "Koyaanisqatsi" stehende Intention und Entstehungsgeschichte des Films. Reggio holt dabei weit aus, versteht es aber, ohne unnötige Ausschweifungen auf den Punkt zu kommen und seine persönliche Auffassung vom Sinn "Koyaanisqatsis" zu vermitteln. Die Dokumentation wird im anamorphen 16:9-Format präsentiert.
  • Trailer zu "Koyaanisqatsi" (16:9 anamorph) und "Powaqqatsi" (4:3), beide in Dolby Digital 2.0

Review von Karsten Serck

Test-Equipment:
TV Panasonic TX-W32D3F
DVD-Player Sony DVP-S9000ES
AV-Verstärker Yamaha DSP-AZ1

27.05.2003