Die Monster AG

Studio

Pixar / Walt Disney (2001)

Verleih

Buena Vista Home Entertainment (2002)

Laufzeit

88:25 min. (FSK 6)

Regie

Pete Docter

Darsteller

Billy Crystal, John Goodman

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

4:3

Audiokanäle

1. Deutsch, Dolby Digital 5.1
2. Englisch, Dolby Digital 5.1
3. Englisch, DTS 5.1

Untertitel

deutsch, englisch, französisch, spanisch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 20-25 EURO
Film 

Wer schon immer mal wissen wollte, wieso eigentlich Generationen von kleinen Kindern durch fiese Gestalten, welche sich zu halbdunkler Bettzeit in Kinderzimmerschränken herumtrieben, zu Tode erschreckt wurden, während ignorante Erziehungsberechtigte die Angelegenheit auch noch stets zu purer Phantasterei erklärten, bekommt hier endlich eine überzeugende Erläuterung. Es ist nämlich keinesfalls willkürliche Bosheit, die dahintersteckt, sondern der ganz nüchterne Umstand, dass sich die Energieversorgung in der Monsterstadt ausschließlich aus den Schreien entsetzter Minderjähriger speist. Zu echter Perfektion auf diesem Gebiet hat es der an sich vollkommen harmlose und gutmütige Sulley gebracht. Zusammen mit seinem Assistenten und bestem Freund, dem ebenso ein- wie großäugigen Mike, stellt er für sein Unternehmen, die Monster AG, eine Bestleistung nach der anderen auf. Gemein ist den beiden, ebenso wie allen anderen Monstern, die scheinbar sichere Erkenntnis, in einem hochgefährlichen Job tätig zu sein. Soll doch schon die bloße Berührung durch ein Menschenkind für Monster absolut tödliche Folgen haben. Verständlich, dass deshalb das Entsetzen groß ist, als eines Tages ein ungeplanter Einsatz in der Menschenwelt dergestalt schief läuft, dass ein kleines Mädchen den Weg ins Monsterland findet und sich wie eine Klette an Sulleys Fersen heftet. Je länger dieser Zustand allerdings andauert, umso mehr kommt der blau-lila bepelzte Unhold darüber ins Grübeln, ob die Kindergefahr tatsächlich so groß ist, wie durchweg behauptet. Während er dabei den menschlichen Quälgeist zunehmend ins Herz schließt, kommen er und Mike bei ihren Versuchen, die Anwesenheit des Kindes vor den anderen Monstern zu verbergen, nicht nur einem perfiden Plan der Konzernleitung zur Steigerung des Energieumsatzes auf die Spur, sondern entdecken überraschend auch noch einen viel humaneren Weg der Kraftstofferzeugung.

"Monsters, Inc." (Die Monster AG) ist nicht lediglich ein Familienfilm, sondern in allen Belangen tatsächlich ein Film für die ganze Familie. Dass heißt, er stellt nicht nur seine von der Volljährigkeit noch ein gutes Stück entfernte Zuschauerschaft vollkommen zufrieden, während herangereifte Mitseher sich zwar darüber freuen können, dass die lieben Kleinen mal keinen Schund vorgesetzt bekommen, selbst aber die Sache bestenfalls als ganz netten Kurzweil einordnen. Stattdessen bietet ihnen das Drehbuch in kleinen, aber stetigen Dosen gelungene Gags oder Spielereien am Rande, die dem Nachwuchs noch entgehen werden, aber für die Elterngeneration den tatsächlichen Reiz des Films ausmachen. Dabei wirkt aber nichts an Buch und Inszenierung in irgendeiner Form gewollt oder gezwungen, jedes Storyelement fügt sich harmonisch ans andere. Sogar Momente, die einen Hauch von harmoniesüchtiger Süßlichkeit abbekommen haben, sind mit ausreichend humoristischem oder auch ernsthaftem Ausgleich bedacht worden, um auch nur ansatzweise negativ ins Gewicht zu fallen. Und so ist, auch wenn sich die wirklich originellen Momente in der Handlung eher rar machen, der Gesamteindruck überaus positiv und entspannend.
Und nachdem sich die Künstler von Pixar soviel Mühe gegeben haben, sollte fairerweise erwähnt werden, das die Gestaltung des Sulley mit seinem detailreichen Pelz in der Tat großartig ausgefallen ist. Der blaue Knuddelunhold sieht wirklich aus wie eine Figur in einer Realverfilmung. Nachteilig ist insofern lediglich, dass der äußere Eindruck des überwiegenden Teils seiner Monster-Kollegen der von ausgesprochener Schlichtheit ist, der eher an alte Zeichentrickfilme, denn die Schwerstarbeit erheblicher Rechnerkapazitäten denken lässt.

 

Bild 

Man kann es ja schon mittlerweile als langweilig empfinden, aber die Suche nach Fehlern gestaltet sich bei Pixars neuen Digital-Abenteuern immer als aussichtslos. Angesichts praller Farben, messerscharfer Kanten, optimaler Kontraste, vollständiger Rauschfreiheit gibt es auch bei dieser DVD in technischer Hinsicht wieder nichts zu meckern - da bliebe höchstens das Bildformat, welches zwar auf Juniors 4:3-Fernseher akzeptabel sein mag, wenn dieser aber erst einmal älter ist, auf einem 16:9-TV nur schlecht zur Geltung kommt. Zudem wäre es z.B. bei Monster AG mit einem Bildformat 1,85:1 sogar technisch möglich, durch die Angabe von Pan & Scan-Vektoren, wie es z.B. bei "The Sixth Sense" und anderen VCL-Titeln gemacht wurde, eine DVD im Original-Kinoformat 1,85:1 anzubieten, die bei der Einstellung "Pan & Scan" im DVD-Player-Setup dann das Bild auf 4:3 zurechtstutzt, dem Zuschauer aber eben die Wahlfreiheit lässt, wie er den Film sehen will. Selbst der ahnungsloseste Otto Normalverbraucher wird sich eines Tages über diese Politik ärgern, spätestens wenn er irgendwann ein 16:9-Gerät hat und dann plötzlich die "schwarzen Balken" links und rechts nicht wegzubekommen sind. Und es soll ja sogar noch Käufer geben, die nicht extra die Deluxe-Version kaufen möchten, um diesen Film im Original-Kinoformat erleben zu können.

 

Ton 

Auch ohne dröhnende Actionsequenzen oder raffinierte Detailgeräusche kann ein Film auf ganzer Linie akustisch überzeugen. Bei dieser DVD gelingt dies durch ein permanent überragendes Raumgefühl, das aufgrund einer sauberen Verortung aller Elemente, inklusive genau gesetzten Surroundeffekten, teils mit direktionaler Wirkung, einem weit gefächerten Klangraum und optimaler Dynamik keinen Wunsch offen lässt. Offensichtlich aus dem Grunde, um möglichst wenige verschiedene lokale europäische Versionen der Standard-Edition produzieren zu müssen, hat sich Buena Vista dazu entschlossen, auf dieser DVD den englischen Original-Ton in DTS unterzubringen. Auf der Deluxe-Version wird der DTS-Ton indes in Deutsch sein.

 

Special Features 

Die Zugaben mögen nicht in Massen daherkommen, dafür haben sie zumindest einen Glanzpunkt aufzuweisen. Nämlich den wirklich witzigen Kurzfilm "Mikes neues Auto" mit den Hauptdarstellern von "Monsters, Inc.". Der zweite Kurzfilm "Der Vogelschreck" ist zumindest ganz nett.

Vier zusätzliche Szenen sind lediglich als mit Dialog unterlegten Grobskizzen vorhanden, stellen daher kaum ein Äquivalent zu echten "deleted scenes" dar.

Die Abteilung mit den "Pannen" vom Dreh hat lediglich die selben Szenen im Programm, die - wenn auch in etwas kleinerem Bildformat - auch während des Abspanns des Films präsentiert werden.

"Buh's Türenspiel" ist eindeutig ausschließlich auf den jüngsten Teil der Zielgruppe des Films zugeschnitten.

03.09.2002

Review von Tobias Wrany

Test-Equipment

TV: Panasonic TX-28PK1F
DVD-Player: Pioneer DV-343
Dolby Digital / DTS Receiver: Sony STR-DA50ES