Punch-Drunk Love

VÖ: 23.10.2003

Original

Punch-Drunk Love

Studio

Columbia Pictures (2002)

Anbieter

Universal Pictures (2003)

Laufzeit

91:15 min. (FSK 12)

Regie

Paul Thomas Anderson

Darsteller

Adam Sandler, Emily Watson u.a.

DVD-Typ

DVD-9

TV-Norm

PAL

Bitrate

7.70 Mbps (Video: ca. 6.8 Mbps)

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps)
2. Deutsch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps)

Untertitel

Deutsch

Regionalcode

2
Film 

In Barry Egans (Adam Sandler) Leben scheint einfach alles schief zu laufen: Seine frisch gegründete Firma – mit allen Hilfsmitteln die man für eine verstopfte Toilette benötigt – bereitet ihm und seinem Partner Lance (Luis Guzmán) nur Ärger, von seinen sieben (!) Schwestern wird er seit frühester Kindheit bevormundet und drangsaliert und zudem leidet er auch noch an unkontrollierbaren Wutausbrüchen… Sein einziges Hobby besteht darin, die Tageszeitungen nach Rabatt-Aktionen zu durchforsten. Eines Tages stößt Barry auf die Treuepunkte-Aktion eines Lebensmittelherstellers und entdeckt hierin einen Schwachpunkt, der es ihm ermöglicht, sich mit dem Kauf billiger Puddingbecher bis an sein Lebensende mit Flug-Bonusmeilen einzudecken. Fortan kauft er massenweise Pudding, den er in seinem Büro hortet. Doch die Einsamkeit lässt sich damit trotzdem nicht bekämpfen und so ruft Barry eines Abends bei einer Sex-Hotline an – mit fatalen Folgen, denn die Phone Sex Sister Latisha mutiert von einer warmen-verständnisvollen Telefonstimme zur einer gefährlichen Verfolgerin: Gemeinsam mit ihrem Boss Dean Trumbell (Philip Seymour Hoffmann) droht sie, ihn zusammenschlagen zu lassen, wenn er nicht schleunigst Kohle lockermacht. Erst als Barry die geheimnisvolle Lena Leonard (Emily Watson) kennen lernt und sich in sie verliebt, dringt ein wenig Licht in sein düster-chaotisches Leben. Als Lena geschäftlich nach Hawaii reisen muss, sieht Barry seine Chance, endlich aus seinem verkorksten Leben auszubrechen und alle Widrigkeiten hinter sich zu lassen. Doch seine Pudding-Bonusmeilen einzulösen stellt sich für Barry schwieriger dar, als gedacht…

"Punch-Drunk Love" ist durchaus ein Film in der Tradition von "Boogie Nights" und "Magnolia", doch im Vergleich zu diesen beiden vorherigen Filmen von Paul Thomas Anderson weitaus einfacher konstruiert und vor allem auch deutlich kürzer. Es tauchen viele Darsteller in Nebenrollen auf, die man bereits aus den anderen beiden Anderson-Filmen kennt, lediglich die beiden Hauptdarsteller gehören noch nicht zum Anderson-Repertoire. Sandlers Rolle erscheint zunächst ähnlich ungewöhnlich wie seinerzeit Jim Carey's Auftritt in "Truman Show", doch im Verlauf des Films wird man doch schnell feststellen, dass die Rolle durchaus zu Sandler passt. Die Story ist stark auf die beiden Hauptdarsteller fixiert und weniger breit angelegt als Andersons vorherige Werke, doch auch wenn hier keine Frösche vom Himmel fallen, so ergeben sich erneut einige verrückte Zufälle und Wendungen, wie sie typisch für Anderson sind. Der Film verbindet Love-Story, Komödie und Drama zu einem abwechslungsreichen Trip durch die amerikanische Gegenwart, der auf die spektakuläre Action und Pseudo-Dramatik des Mainstream-Kinos verzichtet. Stattdessen lebt "Punch-Drunk Love" vollkommen von seiner Story und den witzigen Figuren, weswegen man, ein Faible für Paul Thomas Anderson vorausgesetzt, diesen Film auch noch in Jahren wieder gerne anschauen wird.

 

Bild 

Das Filmmaster ist bis auf ein minimales Grundrauschen sehr sauber. Leichter Kratzer sind aber dennoch zu erkennen. Der Kontrast wurde erhöht und neigt insbesondere bei den Aufnahmen im Supermarkt mit viel Umgebungslicht zum Überstrahlen von hellen Bildpartien. In dunklen Szenen fehlt es hier auch mitunter an Detail. Die Farben sind sehr kräftig und wirken zugleich etwas kühl. Die Schärfe bringt es nur auf ein "Gut", weil sie nicht ausreicht, um wirklich sämtliche Details klar darzustellen. Auch wenn es bei Universal die Bezeichnung "SuperBit" nicht gibt, weist auch die deutsche Version der DVD eine sehr hohe Videobitrate von rund 6.8 Mbps auf, was aufgrund der kurzen Laufzeit des Films von gerade einmal rund 90 Minuten und dem geringen Umfang an Extras möglich wurde. Da sich das "Sony DVD Center" für das Encoding verantwortlich zeigte, ist dies streng genommen sogar eine Columbia-Disc. Auf der DVD sind sogar noch rund 1.5 GB frei, so dass hier sogar noch ein DTS-Track Platz hätte finden können, auch wenn dies nicht unbedingt einen wirklich merklichen Klangvorteil bringen würde. Trotz der hohen Bitrate weist die Kompression aber dennoch eine leichte Unruhe auf. Richtige Artefakte sind indes aber nicht zu erkennen.

 

Ton 

"Punch-Drunk-Love" ist überwiegend sehr dialogorientiert und frontlastig. Selbst die sanften Musikklänge hört man meist nur aus den Frontboxen. Szenen, in denen mal etwas deutlicher die Surroundkanäle genutzt werden, kommen kaum vor. Im Frontbereich überzeugt der Sound des Films zumindest durch eine breite Stereobasis und eine klare Wiedergabe, die sowohl in den Höhen als auch stellenweise im Bassbereich Akzente setzt.

 

Special Features 

Viele richtige Extras findet man auf dieser DVD nicht. Da es praktisch kein Feature gibt, welches irgendwie ein wenig über den Film erzählt, bleibt das meiste Material ziemlich rätselhaft und besteht überwiegend aus auf verschiedene Art und Weise arrangierten Filmausschnitten.

  • „Blossoms of Blood“ (12:04 min.): Dieser längere Clip zeigt verschiedene Deleted Scenes aus dem Film, die durch längere Zwischenanimationen verbunden werden.

  • D & D Matress Man Commercial (00:54 min.): In diesem Werbespot darf sich Philip Seymour Hoffmann als Matrazenkönig präsentieren, was am Ende aber ziemlich in die Hose geht.

  • Zwei entfallene Szenen: Neben einer längeren Version der Telephonsequenz direkt vom Anfang des Films gibt es hier noch eine alternative Fassung der "Schlägertrupp"-Szene.

  • „Scopitones” Internet-Promo-Teaser: Insgesamt 12 kurze Promo-Clips mit verschiedenen Filmsequenzen wurden hier zusammengefasst. Eine "Play All"-Funktion fehlt leider

  • "I've gone native" (02:43 min.): Dieser Musik-Clip präsentiert insbesondere wieder einmal die schönen bunten Zwischenanimationen von Jeremy Blake

  • 3 Trailer

Review von Karsten Serck

18.09.2003