Solaris

Original

Solaris

Studio

20th Century Fox (2002)

Anbieter

20th Century Fox Home Entertainment (2003)

Laufzeit

94:30 min. (FSK 12)

Regie

Steven Soderbergh

Darsteller

George Clooney, Natascha Mcelhone u.a.

DVD-Typ

DVD-9

TV-Norm

PAL

Bitrate

6.72 Mbps (Video: ca. 5.1 Mbps)

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps)
2. Deutsch, Dolby Digital 5.1 (384 kbps)
3. Spanisch, Dolby Digital 5.1 (384 kbps)
4. Audio-Kommentar (192 kbps)

Untertitel

Englisch, Deutsch, Spanisch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 20 €
Film 

Der Psychologe Dr. Chris Kelvin (George Clooney) soll in Erfahrung bringen, was hinter dem merkwürdigen Verhalten der Wissenschaftler auf der "Prometheus" steckt: einer Forschungsstation, die in den Weiten des Weltalls einsam um den Planeten Solaris kreist und den Kontakt zur Erde vollständig abgebrochen hat. Kelvin begibt sich auf die Raumstation, nachdem er eine Videoaufzeichnung seines engen Freundes Gibarian (Ulrich Tukur), dem Missionsleiter an Bord der Prometheus, gesehen hat. Er bittet Kelvin, ihm zu Hilfe zu kommen – mehr kann oder will er nicht erklären. Chris Kelvin weiß, dass seine Analyse der Lage das Schicksal der Raumstation beeinflussen wird. Doch was er bei seiner Ankunft dort vorfindet, übertrifft seine schlimmsten Erwartungen: Gibarian hat Selbstmord begangen, die beiden verbleibenden Wissenschaftler sind aus unerklärlichen Gründen völlig verstört. Hat der Planet Solaris etwas damit zu tun?  Schneller als er es ahnt, wird Kelvin selbst von den mysteriösen Ereignissen gefangen genommen. In gewisser Weise scheint Solaris ihm eine zweite Chance für seine große Liebe zu bieten – die Möglichkeit, seiner Vergangenheit, die ihn mit Schuld und Reue quält, einen anderen Verlauf zu geben. Aber kann er wirklich in die Vergangenheit zurückkehren und sie verändern? Und welche Folgen hat das für sein Schicksal? 

Wem der knapp drei Stunden lange "Solaris" des russischen Regisseurs Andrei Tarkovsky zu langatmig war, bekommt mit Steven Soderbergh's Hollywood-Verfilmung des Stanislaw Lem-Romans einen weitaus kompakteren Film angeboten, der zwar immer noch keine leichte Kost darstellt, sich aber immerhin noch ohne größere Ermüdungserscheinungen konsumieren lässt. "Solaris" wird häufig mit "2001" verglichen, doch die Ähnlichkeit reduziert sich darauf, dass hier eine Begegnung mit Außerirdischen stattfindet, die sich nicht direkt in Person zeigen, sondern bis zum Ende für den Zuschauer ein Rätsel bleiben. Soderbergh interessiert sich aber weniger dafür, die Schwierigkeiten dieser Kontaktaufnahme aufzuzeigen als vielmehr die Vergangenheit von Chris und seiner Frau, weswegen Autor Stanislaw Lem auch wenig Lust verspürte, sich den Film überhaupt anzusehen, weil sich dieser zu wenig mit seinem ursprünglichen Thema auseinandersetzt, der Schwierigkeit der Kontaktaufnahme mit außerirdischen Wesen. Das Geheimnis des Planeten Solaris bleibt während des ganzen Films nur ein Nebenaspekt. Es überwiegen die Rückblenden in die Vergangenheit und die Aufarbeitung der fehlgeschlagenen Beziehung, weswegen "Solaris" mehr ein Psycho-Drama als einen Science-Fiction-Film darstellt. Dass "Solaris" auf Action und oberflächliche Effekthascherei verzichtet und sich stark auf die Story und die Dialoge konzentriert, ist durchaus zu begrüßen, doch durch den weitgehenden Verzicht auf Spannung und Dramatik und die Reduzierung des philosophischen Aspekts auf Love Story-Elemente ist "Solaris" ein Film, der nur für eine kleine Zielgruppe interessant ist. Der DVD-Käufer profitiert vom kommerziellen Flop zumindest dadurch, das "Solaris" bereits dreieinhalb Monate nach dem deutschen Kinostart und somit lange vor Ablauf des üblichen Fensters auf DVD erhältlich ist.

 

Bild 

Trotz der überwiegend sehr dunklen Umgebung, in der "Solaris" spielt, bietet die DVD einen sehr guten Kontrast und lässt selbst in beinahe tiefschwarzen Aufnahmen genügend Detail erkennen. Während die Rückblicke in sehr warmen und kräftigen Farbtönen gezeigt werden, erscheinen die Szenen auf der Raumstation in einem dunkelblauen Neon-Look. Als Stilelement ein wenig abgedroschen erscheint allerdings die Verwendung von Filtern, die teilweise den oberen Bildrand zusätzlich abdunkeln.

Das eigentlich sehr saubere Master wurde mit einem leichten Rauschfilter bearbeitet, der Konturen etwas ausgefranst erscheinen lässt. Die Kanten- und Detailschärfe bewegt sich lediglich auf gutem Niveau. Feine Details werden nur verschwommen dargestellt. Ebenso sind leichte Treppenmuster zu erkennen. Bei einigen Kameraschwenks wie am Anfang von Kapitel 4 gerät das Bild leicht ins Ruckeln. Auch die Kompression sorgt für geringfügige Artefaktbildungen.

 

Ton 

Die Akustik des Films wird in Ermangelung von Effekten nahezu ausschließlich durch den Music Score von Cliff Martinez dominiert, der ohne Hektik und Dramatik den Großteil der Handlung begleitet. Dabei ergibt sich ein sehr weiträumiges Klangbild mit genügen Präzision in den Höhen und teilweise sehr kräftigem Tiefbass. Ansonsten ist der Film aber überwiegend sehr frontlastig und macht nur wenig von den Surroundkanälen Gebrauch. Positiv fällt auf, dass Fox bei dieser DVD auf User Prohibitions für Ton und Untertitel verzichtet hat.

 

Special Features 
  • Audio-Kommentar mit Steven Soderbergh und Produzent James Cameron (Deutsch untertitelt).

  • HBO-Special "Inside Solaris" (12:53 min.): Dies ist wieder einmal das typische Promo-Making, dem man zumindest zugute halten muss, dass es nicht ganz so penetrant auf die Werbetube drückt wie andere Making ofs dieser Art.

  • Solaris: Hinter dem Planeten (17:40 min.): Diese Doku ist auch ein Making of, aber weitaus sachlicher und informativer als das HBO-Special. In Interviews und vielen Hintergrundaufnahmen von den Dreharbeiten wird die Entstehungsgeschichte des Films aus künstlerischer Sicht rekonstruiert.

  • Komplettes Drehbuch (als Menütext)

Review von Karsten Serck

Test-Equipment:
TV Panasonic TX-W32D3F
DVD-Player Sony DVP-S9000ES
AV-Verstärker Yamaha DSP-AZ1

28.06.2003