Speed - Special Edition

Original

Speed

Studio

20th Century Fox (1994)

Verleih

20th Century Fox Home Entertainment (2002)

Laufzeit

111:08 min. (FSK 16)

Regie

Jan de Bont

Darsteller

Keanu Reeves, Sandra Bullock, Dennis Hopper, Jeff Daniels, Joe Morton u.a.

DVD-Typ

DVD-9

Bitrate

6.15 Mbps

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1 (384 kbps)
2. Deutsch, Dolby Digital 5.1 (384 kbps)
3. Deutsch, DTS 5.1 (754 kbps)
4. Audio-Kommentar Jan de Bont (96 kbps)
5. Audio-Kommentar Graham Yost & Mark Gordon (96 kbps)

Untertitel

Englisch, Deutsch und Deutsch für Hörgeschädigte 

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 25 EURO
Film   

Für Jack Traven (Keanu Reeves), Cop bei einer Anti-Terror-Einheit in Los Angeles, scheint sein jüngster Einsatz schnell beendet: Der Verrückte, der mehrere Geiseln in die Luft zu sprengen gedroht hat, falls ihm nicht eine Summe von drei Millionen US-Dollar ausgezahlt werden, hat sich bei der von Jack angeführten Befreiungsaktion selbst in die Luft gesprengt. Denkste, denn Payne (Dennis Hopper) ist quicklebendig und sinnt Jack persönlich auf Rache für die ihm entgangenen Millionen. Diesmal versucht er es mit einem Linienbus, in dem er einen Bombe platziert hat, die aktiv wird, sobald der Bus schneller als 50 Meilen und detoniert, falls der Bus weniger als 50 Meilen in der Stunde fährt. Geschickt lockt er Jack an den entsprechend präparierten Bus heran, um nicht nur an "sein" Geld heranzukommen, sondern auch Jack einen kleinen Streich zu spielen. Dieser begibt sich an Bord des fahrenden Busses und versucht zusammen mit der Passagierin Annie (Sandra Bullock) den Bus auf "Speed" zu halten, damit die Bombe nicht losgeht. Doch das ist im wilden Straßendschungel von Los Angeles gar nicht so einfach....

Speed war 1994 eine überraschend frische Abwechslung für das ansonsten durch sehr viele Gemeinsamkeiten geprägte Action - Genre. Die Idee mit der Bombe im fahrenden Bus war eine interessante Variation bekannter Bombenleger-Dramen. Speed lebt von der Abwechslung, denn durch die erzwungene Fahrt wechselt ständig der Schauplatz. Zudem begnügte sich Regisseur Jan de Bont nicht mit einem simplen und schnellen Happy End, sondern betrieb gleich ein zweites Mal Image-Sabotage für den öffentlichen Personennahverkehr und lässt Keanu Reeves und Sandra Bullock nach der geglückten Bus-Odyssee in einer führerlos gewordenen U-Bahn nochmals um ihr Leben zittern. Dabei ist "Speed" so flink und unbefangen unterhaltsam, dass selbst überzeugte Ökos an diesem Film ihre Freude finden dürften.

 

Bild  

Das Master von "Speed" lässt nur selten Störelemente wie Rauschen oder Dropouts erkennen. Der Kontrastumfang ist OK, auch wenn einige Szenen etwas zu grell erscheinen. Meist schön bunt sind die Farben, gerade Signalfarben wie Rot werden sehr kräftig dargestellt. Zwar noch gut, aber keineswegs sehr gut ist die Detailschärfe, was vor allem an der niedrigen Videobitrate von gerade einmal rund 4.4 Mbps liegen dürfte. Zwar sind zum Glück bis auf ein geringfügiges Blockrauschen an einigen Stellen kaum Artefakte zu erkennen, doch die niedrige Bitrate wird stattdessen durch eine sichtbare Reduzierung der Detailschärfe erkauft, die sich gerade in leicht verschwommenen Gesichtern bemerkbar macht. Da hätten die 754 kbps, die für den DTS-Track vergeudet wurden, sicherlich fürs Bild sinnvoller verwendet werden können. So ist leider die Bildqualität der Neuauflage nur geringfügig besser als die der ersten DVD aus dem Jahre 2000.

 

Ton  

"Speed" stammt zwar noch aus der Frühzeit des digitalen 5.1-Tons, kann dafür aber in der englischen Originalfassung bereits einen erstaunlich abwechslungsreichen Soundmix bieten, der sich für einen Action-Film eher überraschend nicht ausschließlich in zahllosen Explosionen und lautem Gedonner erschöpft, sondern ein sehr nuanciertes Klangbild aufweist: Zu dem dezenten Tiefbassfundament gesellen sich ein temporeicher Soundtrack sowie die gut wahrnehmbaren Hintergrundgeräusche. Gerade die Anfangsszenen im Aufzug sind wirklich hervorragend abgemischt worden. Zusammen ergibt dies ein sehr weiträumiges und dynamisches Klangbild mit einem guten Dutzend Split Surround-Effekte. Der etwas dumpfe deutsche Synchro-Ton kann da leider nicht ganz mithalten - er klingt im Direktvergleich mit der Originalfassung weniger weiträumig und erreicht auch nicht das gleiche Maß an Dynamik. Vor allem fehlt der richtige Druck und die Höhen klingen abgeflacht. Und der deutsche DTS-Mix entpuppt sich als reines Marketinginstrument zu Lasten der Bildqualität. Er bietet keinen wirklich hörbaren Klangvorteil im Vergleich zur deutschen Synchro und ist somit ebenfalls schlechter als die Originalversion.

 

Special Features  
  • Zwei Audio-Kommentare von Jan de Bont (Regie) sowie Graham Yost (Drehbuch) & Mark Gordon (Produktion)

  • Action-Sequenzen: Für alle, die sich an durch die Luft springenden Bussen und sonstigen Special Effects erfreuen können, beginnt hier das Paradies: Die wesentlichen Action-Sequenzen des Films werden hier sehr penibel zerlegt. In Form kleiner Dokus sieht man die Stunt-Teams bei den Vorbereitungen bis zum Dreh der kompletten Szene. Zu zwei weiteren Szenen gibt es direkte Storyboard/Film-Vergleich mit Multi-Angles und außerdem noch eine nicht realisierte Stunt-Szene, die in Form von Storyboards gezeigt wird und optional mit Kommentar von Jan de Bont zu betrachten ist.

  • Speed Intern: Dieser Bereich beginnt mit reinem rund sieben Minuten langen Making of "On Location", welches zwar in erster Linie Promo-Charakter hat, aber doch so einige kleine Tricksereien offenbahrt, die bei "Speed" angewendet wurden. Noch mehr ins Detail geht es bei "Stunts", einem Featurette, welches recht grob einige der Stunt-Szenen zusammenfasst, sich dabei aber auch ein wenig mit den Bildern aus den "Action-Sequnzen" ein wenig überschneidet. 

  • Interview-Archiv: Von Interviews kann keine Rede sein, denn hier findet man nur die typischen Statements aus dem Electronic Press Kit von Keanu Reeves, Sandra Bullock, Jeff Daniels und Jan De Bont, wobei gerade Keanu Reeves scheinbar ebenso gelangweilt zu sein scheint wie der Zuschauer, der sich diese Promo-Statements anschaut:

  • Erweiterte Szenen: Insgesamt acht Szenen werden hier vorgestellt, die gegenüber der Kinofassung geringfügig verändert oder verlängert wurden, was im Detail auch immer für jede Szene genannt wird. Zwar sind diese Szenen nicht anamorph, bieten ansonsten eine recht gute Bildqualität, wenn man es einmal mit den häufig vorkommenden Schnittcomputersequenzen vergleicht.

  • Werbung: Neben Kinotrailern, dem "Speed"-Musikvideo mit Billy Idol und einer Pressemappe in englischer Sprache ist hier noch ein weiteres Making of vorhanden, welches für den Pay TV-Sender HBO produziert wurde. Durch das sehr werbelastige Programm, welches in erster Linie für Leute gemacht ist, die den Film noch nicht kennen, führt Dennis Hopper. Erst in der zweiten Hälfte der rund 22. Minuten wird das Ganze ein wenig interessanter.

  • Mehrere Bildergalerien

Review von Karsten Serck

Test-Equipment:
TV Panasonic TX-W32D3F
DVD-Player Sony DVP-NS900V
AV-Verstärker Yamaha DSP-AZ1

07.06.2002