Star Trek I - Der Film (The Director's Edition)

Original

Star Trek I: The Motion Picture

Studio

Paramount Pictures (1979/2001)

Verleih

Paramount Home Entertainment (2002)

Laufzeit

130:44 min.

Regie

Robert Wise

Darsteller

William Shatner, Leonard Nimoy, DeForest Kelly u.a.

DVD-Typ

DVD-9

Bitrate

5.72 Mbps

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps)
2. Deutsch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps)
3. Audiokommentar Robert Wise u.a. (224 kbps)

Untertitel

Englisch, Deutsch, Textkommentar von Michael Okuda (Deutsch, Englisch)

Regionalcode

2

Preis

ca. 25 €
Film  

Die Erde wird von einer geheimnisvollen Wolke bedroht, die sich durch den Weltraum langsam unserem Sonnensystem nähert und dieses voraussichtlich in nur wenigen Tagen erreichen wird. Alle Raumschiffe, die dieser Wolke bislang in die Nähe kamen, wurden zerstört. So bleibt nicht einmal eine "Probefahrt" für die "Enterprise", die eilig in Richtung der sich nähernden Bedrohung fliegen muss, um diese aufzuhalten. Am Ziel angelangt, wird allerdings auch die Enterprise den gewaltigen Kräften dieses rätselhaften Phänomens ausgesetzt. Die Mannschaft hat Glück, dass das Schiff nicht zerstört wird, doch die geheimnisvolle Intelligenz, die sich tief im Innern der Wolke versteckt, bringt das Raumschiff unter seine Kontrolle, um die Enterprise und deren Besatzung zu erforschen. Der Mannschaft um Kirk & Co. bleibt nichts anderes übrig, als sich auf dieses Spiel einzulassen, um vielleicht einen Weg zu finden, der das Schiff und die Erde vor der Vernichtung retten kann....

Nachdem die ursprüngliche TV-Serie aus den Jahren 1966-69 schon lange ihr Ende gefunden hatte, wurden die Geschichten der Enterprise-Crew nicht zuletzt im Zuge des durch "Star Wars" initiierten Science Fiction-Booms wieder interessant - und so geschah es nach langer Ratlosigkeit, ob die Zukunft von Star Trek nun als Kinofilm oder weiterhin im TV stattfinden sollte, dass 1979 erstmals die Enterprise im Cinemascope-Format durch unendliche Weiten fliegen durfte. Für den Zuschauer sind es allerdings zunächst einmal beinahe unendliche 40 Minuten, die vergehen, bis sich die Mannschaft wieder an Bord versammelt hat und die Story so richtig beginnt. Aber auch danach hat der Film mit ziemlich vielen Längen zu kämpfen, was nicht zuletzt daran liegt, dass die Handlung zu einseitig darauf baut, das Ende mit der Auflösung des großen Geheimnisses um "V'Ger" als einzigen richtigen Höhepunkt darzustellen während der Rest des Films vor allem aus langen Sequenzen besteht, die vor allem der Demonstration der Special Effects dienen. Da zäheste Stück ist dabei der rund drei Minuten lange Vorspann, der im Stile von Stanley Kubricks "2001 - Odyssee im Weltraum" eine nur von Musik untermalte Kamerafahrt durch den dunklen Sternenhimmel darstellt. Mehr als 20 Jahre nach dem Dreh bekam Regisseur Robert Wise die Möglichkeit, den unter Zeitdruck etwas hastig entstandenen Film so zu präsentieren, wie er seiner Vorstellung nach hätte sein sollen. Dafür wurden zum einen neue Special Effects erstellt, die bis auf den Anflug auf die "Golden Gate Bridge" und die Flugszenen mit Warp-Speed sehr unauffällig in den Film integriert wurden. Außerdem wurden einige Szenen, die es nicht in die Kinofassung von 1979 geschafft hatten, neu eingefügt, die man meist daran erkennt, dass diese auch mit neuen Stimmen synchronisiert wurden, die zwar sehr viel Ähnlichkeit mit den ursprünglichen Synchro-Stimmen, aber eben doch einen geringfügig anderen Tonfall haben. Auch wenn richtige Trekkies hier sicherlich anderer Meinung sein dürften, so besteht die "Director's Edition" in erster Linie aus kleinen Änderungen und Ergänzungen, die vornehmlich optische Kosmetik darstellen, inhaltlich die Schwächen des Drehbuchs aber auch nicht lindern können, dem man irgendwie anmerkt, dass das Ganze zunächst als TV-Zweiteiler angedacht war.

 

Bild  

Während Paramount aus den Star Trek-Filmen Nr. 2 und 3 für ihr Alter noch erstaunlich gute DVDs produziert hat, so ist von diesen Leistungen bei dieser DVD kaum etwas zu sehen. Dem Transfer sieht man eigentlich kaum irgendwelche Bemühungen an, ihn von Kratzern und Dreck zu bereinigen. So prasseln in unregelmäßigen Abständen immer wieder weiße Dropouts durch das stetig unruhige Bild und auch Rauschen ist trotz Einsatz eines Rauschfilters noch vorhanden, welches sich vor allem in den Farben bemerkbar macht. Gerade die vielen Blauflächen im Innern der geheimnisvollen Wolke sind mit viel Farbrauschen versehen. Während Schwarzwert, Farben und Kontrast der DVD tadellos sind, ist es vor allem die fehlende Schärfe, die negativ auffällt. Das Bild erscheint ausgewaschen und ohne Tiefenwirkung. Ursache für den verschwommenen Eindruck ist nicht zuletzt die starke Kompression des Bildes, dessen Video-Bitrate mit 4.56 Mbps für ein recht verschmutztes und unruhiges Master wie dieses einfach zu niedrig angesetzt wurde. So braucht man sich nicht wundern, wenn selbst die neuen CGI-Effekte wie der Flug über die Golden Gate Bridge (12:19 min.) kaum auffallen, weil sie genauso unscharf und verrauscht sind wie der Rest des Films. Die Probleme sind allerdings hausgemacht: Denn auf der DVD wären noch rund 2.8 GB für eine großzügigere Kompression frei gewesen - kostbarer Speicherplatz, der hier einfach brach liegen bleibt. Wer wissen will, wie diese DVD hätte werden können, wenn ein wenig mehr Mühe investiert worden wäre, braucht sich einfach nur die Deleted Scenes betrachten, die überwiegend besser aussehen als der Film.

 

Ton  

Sowohl die englische Originalfassung als auch die deutsche Synchro liegen in Dolby Digital 5.1 vor - und dieser Mix klingt sogar erstaunlich gut. Vor allem der Bassbereich überzeugt durch eine gute Auslastung des Subwoofers. Von der ansprechenden räumlichen Kulisse ähneln sich beide Fassungen weitgehend. Das Klangbild ist sehr harmonisch und fällt lediglich durch eine Schwäche im Höhenbereich auf. Während Surround-Effekte nur dezent und etwas monoton eingesetzt werden, spielt vor allem der nach "Star Wars" klingende Music Score von Jerry Goldsmith eine dominante Rolle, dessen Hauptthema später zur typischen Erkennungsmelodie der "Next Generation"-Serie wurde. Während die deutsche Synchro gut verständlich ist, klingen die englischen Stimmen mitunter leicht verzerrt.

 

Special Features   
  • Auf der ersten DVD ist zunächst ein Audio-Kommentar, in dem Regisseur Robert Wise, Special Effects Supervisor Douglas Trumbull, Komponist Jerry Goldsmith und andere zu Wort kommen. Es scheint sich hierbei um einen Zusammenschnitt verschiedener Sprechtexte zu handeln, die meist recht nahtlos ineinander übergehen. Zum Großteil geht es in dem Kommentar um technische Dinge. Leider ist der Kommentar im Klang sehr dumpf und vielfach auch stark verzerrt, worunter die Verständlichkeit ziemlich leidet.

  • Wer ein wenig mehr über die Entstehungsgeschichte und inhaltliche Dinge des Films erfahren möchte, der sollte lieber auf den alternativen Text-Kommentar von Michael Okuda, einem Autor der "Star Trek - Enzyklopädie" ausweichen. Die hierin vermittelten Infos dürften ausreichen, um auf der nächsten Star Trek-Convention selbst den größten Erbsenzähler plattreden zu können.

  • Doku: "Phase II - Die verschwundene Enterprise": Wie auch die beiden anderen Dokumentationen, wurde diese Dokumentation über die Vorgeschichte des ersten Star Trek-Films extra für die DVD angefertigt und bietet somit einen Blick aus der Retrospektive. In knapp 12 Minuten erfährt man alles über das Hin und Her, das am Ende dafür sorgte, dass aus dem ursprünglich als TV-Serie geplanten "Phase II"-Projekt schließlich der erste Star Trek Kino-Film wurde.

  • Doku: "Eine völlig neue Enterprise": Diese knapp eine halbe Stunde lange Dokumentation ist das eigentliche Making of des Filmes. Auch wenn hier William Shatner vereinzelt zu Wort kommt, so stehen die Stars und Sternchen ziemlich im Hintergrund. Vielmehr ist diese Dokumentation vollkommen aus der Perspektive der Macher erstellt worden, die häufig betonen, unter welchem Zeitdruck sie doch standen. Indirekt geben Sie damit ja auch ein wenig zu, dass der Film kein Wunschkind wurde, aber immerhin ist diese Offenheit, auch wenn sie sicherlich nicht in diese Richtung beabsichtigt ist, tausendmal besser als die häufigen Lobeshymnen auf DVDs.

  • Doku: "Eine neue Zukunft": In rund 14 Minuten wird hier gezeigt, welche Szenen und Special Effects für die "Director's Edition" neu erstellt wurden, was im Film eigentlich nur selten richtig auffällt. Anhand der Erläuterungen wird der Grund hierfür auch schnell klar, da zum einen die Special Effects bewusst nicht so aalglatt gemacht wurden, dass sie direkt auffallen und andererseits auch in vielen Fällen Kleinigkeiten korrigiert wurden, die der normale Betrachter gar nicht mal unbedingt sieht.

  • Zusätzliche und entfernte Szenen: Hier sind praktisch die Originale der Szenen zu sehen, die in der Director's Edition mit neuen Effekten versehen oder entfernt wurden. Außerdem werden noch elf entfernte Szenen aus der TV-Version von 1983 präsentiert, die aber allesamt kaum berauschend sind. Ebenfalls enttäuscht wird man, wenn man sich viel von der einen "Outtake"-Szene "Die Wand der Erinnerungen" erhofft, die lediglich zeigt, dass selbst die gute alte Wäscheleine auch in Hollywood Verwendung findet. Der Großteil dieser Szenen ist übrigens im anamorphen 16:9-Format und vielfach qualitativ besser als der eigentliche Film auf der ersten DVD.

  • Außerdem auf der DVD: Storyboard-Galerien sowie acht TV-Spots, mehrere Teaser und Trailer, darunter ein Trailer für die "Director's Edition" und ein Promo-Trailer für die TV-Serie "Enterprise".

Star Trek I - Der Film: 22.99 €

Review von Karsten Serck

Test-Equipment:
TV Panasonic TX-W32D3F
DVD-Player Sony DVP-NS900V
AV-Verstärker Yamaha DSP-AZ1

15.04.2002