The Crow

Original

The Crow

Studio

Miramax Films (1994)

Verleih

Buena Vista Home Entertainment (2003)

Laufzeit

97:30 min. (FSK 18)

Regie

Alex Proyas

Darsteller

Brandon Lee, Ernie Hudson, Michael Wincott u.a.

DVD-Typ

DVD-9

Bitrate

5.90 Mbps (Video: ca. 4.9 Mbps)

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

1,85:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1 (384 kbps)
2. Deutsch, Dolby Digital 5.1 (384 kbps)
3. Audio-Kommentar (192 kbps)

Untertitel

Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch, Griechisch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 25 EURO
Inhalt 

An Halloween, in der Nacht des Teufels, werden der junge Rockgitarrist Eric Draven und seine Verlobte in Ihrer Wohnung von einer brutalen Gang überfallen, gefoltert und ermordet. Ein Jahr später erweckt der Vogel des Todes - die Krähe - den toten Eric wieder zum Leben und verleiht ihm magische Kräfte, die ihn nahezu unverwundbar machen. Der Auferstandene beginnt als dunkler Racheengel blutige Vergeltung an seinen Mördern zu nehmen. Er verfolgt sie, bis er schließlich dem sadistischen Anführer in einem entscheidenden Duell gegenübersteht.

"The Crow" genießt einen recht weitverbreiteten Kultstatus und dies dürfte nicht ganz unwesentlich damit zu tun haben, dass Hauptdarsteller Brandon Lee während der Dreharbeiten durch einen Unfall ums Leben kam. Für einen Hollywood-Film ist "The Crow" ungewöhnlich düster, was vor allem den beeindruckenden Bildern zu verdanken ist, die Regisseur Alex Proyas zusammen mit seinem Kameramann Dariusz Wolski einfing. Doch im Gegensatz zum weitgehend unbekannten Nachfolger "Dark City" passen Bilder und Geschichte keine harmonierende Einheit. Bei "The Crow" steht der Inhalt hinter den gelungenen Stilelementen zurück: Zwar hat die Figur des Eric ungewöhnlich viel Tiefgang, doch der Kern der Story kommt nicht über B-Movie-Level hinaus. Denn mehr als dass sich Eric auf einen Rachefeldzug begibt, um seine Mörder zu töten und damit den Tod seiner geliebten Frau zu rächen, passiert hier eigentlich nicht. Wer wenigstens ein wenig Überraschung und Suspense erwartet, wird enttäuscht: Denn außer den altbekannten, wenn auch im Vergleich zu anderen Filmen weitaus weniger detailreich dargestellten Gemetzeln hat dieser Film nur wenig zu bieten. Auch aus dem einzigen Geheimnis, welches die Geschichte offen läst, nämlich der Verwundbarkeit von Eric, wird nur wenig gemacht. Wer "The Crow" noch nie gesehen hat, sollte also dem Hype nicht blindlings folgen, sondern sich zunächst einmal selbst davon überzeugen, ob sich der Film wirklich lohnt.

 

Bild 

"The Crow" ist zwar ein sehr düsterer Film, doch lässt er sich nicht mit dem schmutzigen, ausgeblichenen Look vergleichen, den einige Filme der letzten Jahre hatten. Proyas und Wolski experimentieren in ihren langen Kamerafahrten viel mit Licht und Schatten. So wird man selbst in der Dunkelheit nur wenige Szenen finden, in denen die Bildbereiche, auf die es ankommt, nicht perfekt ausgeleuchtet sind. Eine Stärke des Films sind auch die kräftigen Farben, vor allem die dominanten Rottöne, die während der Flashbacks verwendet werden. Zwar ist das Bild auch in den wenigen Szenen bei Tageslicht etwas dunkel, doch ansonsten sind Farben und Kontrast wirklich optimal. Das Master weist ein recht körniges Rauschen auf, welches wohl prinzipiell gar nicht weiter stören würde. Aufgrund einer Videobitrate von nur rund 4.9 Mbps produziert hier aber die Kompression noch einige kleinere Artefakte mit hinzu. In Szenen mit viel Detail wird auch das allgemeine Blockrauschen etwas stärker sichtbar und einzelne Bildelemente ruckeln leicht. Die Bildschärfe ist befriedigend, gerade hier hätte sich eine höhere Videobitrate positiv bemerkbar gemacht. Leider wieder unverständlich ist, dass auf der DVD noch mehr als 1.3 GB frei sind, die genannten Probleme also höchstwahrscheinlich hätten deutlich minimiert werden können. 

 

Ton 

Für einen Film von 1994 bietet "The Crow" soundtechnisch relativ viel Atmosphäre. Was Effekte angeht, ist der Surroundbereich zwar etwas schwach ausgeprägt, doch hier sorgen der Film-Score und die düstere Musik von The Cure und anderen Bands, die exakt zum Ambiente passende Songs beigesteuert haben, zumindest für einen soliden Klangteppich, der sich auf alle Kanäle verteilt. Die Musik aus dem Soundtrack wurde hier aber nicht ganz passend abgemischt, weil sie etwas zu kraftlos klingt und auf den Surroundkanälen etwas Hall produziert, der die Songs ein wenig metallisch ertönen lässt. Insgesamt hätte dem Film auch ein wenig mehr Druck nicht geschadet.

Nachdem in der letzten Zeit öfters zu sehen war, dass Buena Vista von den User Prohibitions Abstand gewinnt, so lassen sich leider bei dieser DVD wieder die Tonspuren nur über das Menü umschalten.

 
Special Features 
  • Audio Kommentar von Produzent Jeff Most und Drehbuchautor John Shirley

  • Making of (15:53 min.): Obwohl dieses Making of im Wesentlichen aus kurzen Statements aus dem Electronic Press Kit zusammengestellt wurde, begnügt sich dies nicht mit der weitverbreiteten Süßholzraspelei. Die Statements kommen auf den Punkt und befassen sich mit dem Background der Story und der Art und Weise, wie Alex Proyas mit seinen Stilmittel diese düstere Vision auf dem Bildschirm brachte. Der Tod von Brandon Lee während der Dreharbeiten wird hier nicht angesprochen, sondern nur im Abspann erwähnt. Recht bizarr ist allerdings, dass ausgerechnet Brandon Lee selbst während dieses Featurettes die meisten Aussagen zum Thema "Leben und Tod" trifft, wobei dieser Eindruck auch möglicherweise dadurch entstanden sein könnte, dass man bewusst solche Statements von Lee verwendet hat.

  • Portrait des Schöpfers von "The Crow", James O'Barr (32:10 min.): Der Erfinder einer Figur oder Geschichte wird im Bonus-Material meist recht sträflich behandelt, obwohl seine Ideen (bzw. das, was das Studio davon durchgehen lässt) doch entscheidend für den Verlauf eines Films sind. Dieses im Jahre 2002 gedrehte Portrait vom "The Crow"-Schöpfer James O'Barr lässt diesen in einem Interview mit allen Ecken und Kanten erscheinen. Vornehmlich erzählt O'Barr die Geschichte seines Lebenslaufs und wie er den Weg zum professionellen Zeichner fand. Dabei muss man sich allerdings gewöhnen, dass die Kamera während der gesamten Zeit recht wackelige und nur schwach beleuchtete Bilder produziert. 

  • Storyboards & Entwürfe des Filmsets (Bildergalerien)

  • Erweiterte Szenen (11:03 min.) und geschnittene Szenen (05:13 min.): Drei erweiterte und eine Montage geschnittener Szenen stehen hier zur Auswahl. Eine Kommentierung gibt es hierzu nicht, aber zumindest die Bildqualität ist im anamorphen 16:9-Format recht überzeugend.

Review von Karsten Serck

Test - Equipment:
TV Panasonic TX-W32D3F
DVD-Player Pioneer DVD-656A
AV-Verstärker Yamaha DSP-AZ1

15.01.2003