The Saint - Der Mann Ohne Namen

The Saint

Studio

Paramount Pictures (1997)

DVD-Anbieter

Paramount Home Entertainment (2000)

Laufzeit

ca. 111 min.

FSK

12

Regie

Philip Noyce

Darsteller

Val Kilmer, Elisabeth Shue u.a.

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1
2. Deutsch, Dolby Digital 5.1
3. Tschechisch, Dolby Surround

Untertitel

Englisch für Hörgeschädigte, Englisch, Arabisch, Bulgarisch, Dänisch, Deutsch, Finnisch, Holländisch, Isländisch, Norwegisch, polnisch, Schwedisch, Türkisch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 25 EURO
Film   

Der Mann für besondere Fälle: Keiner kennt seine Identität, keiner weiß, woher er kommt oder wohin er geht. Er macht gegen Geld alles und führt seine Aufträge mit größtmöglicher Perfektion aus, kein Projekt, dass ihm zu schwierig oder zu groß ist. Er ist ein Meister der Verwandlung: Eben noch der vertrottelte Physiker, dann der Künstler oder der russische Obdachlose. Er wechselt sein Aussehen in Sekunden. Er weiß selber nicht, wer seine Eltern sind, woher er ursprünglich stammt: "The Saint", "Simon Templar" oder "Der Mann ohne Namen" (Val Kilmer), ist aufgrund seines außergewöhnlichen Könnens schon x-facher Millionär, auf seinem Nummernkonto in der Schweiz schlummern Beträge, die sich der 50-Millionen-Dollar-Grenze nähern. Diese will der Meisterdieb auch noch schaffen, dann möchte er aus dem Geschäft aussteigen - lebend, versteht sich. 

Ob ihm dies allerdings gelingen wird, ist aufgrund seines aktuellen Auftrags eher zweifelhaft: Denn diesmal hat er es mit dem größenwahnsinnigen russischen Ölmagnaten und Ex-Funktionär Tretiak (Rade Sebedzija) zu tun, der die Macht im Riesenstaat an sich ziehen will. Russland soll seiner Auffassung nach wieder zur bis an die Zähne bewaffneten Supermacht aufsteigen - koste es, was es wolle. Gerade befindet sich Russland wieder in einer Krise, schon Hunderte von Menschen sind wegen der Heizölknappheit bei klirrender Kälte umgekommen. Hinter Tretiak steht ein engmaschiges kriminelles Netzwerk, größtenteils geleitet von seinem drogensüchtigen, widerwärtigen und kaltblütigen Sohn Ilya (Valeri Nikolayev), bestehend aus der russischen Mafia, korrupten Politikern und Ordnungskräften. Tretiak, der noch wegen eines früheres Ereignisses, als Templar einen Chip entwendete, der sich in Trentiks Besitz befand, einen Groll auf dem Meisterdieb hat, heuert denselben an: Er soll eine Formel zur Herbeiführung der "Kalten Fusion" besorgen, die die Wissenschaftlerin Dr. Emma Russell (Elisabeth Shue) entwickelt hat.

Mit dieser Formel, die unbegrenzte Energiegewinnung aus  schwerem Wasser ermöglichen soll, will Tretniak Russlands Energieprobleme lösen und dem Land unbegrenzte Macht verleihen - und sich selber auch. Anstatt anschließend für die gelieferte Formel zu bezahlen, möchte Tretiak Templar jedoch von seinen Handlangern ins Jenseits befördern lassen. Selbst für einen mit allen Wassern gewaschenen Mann wie Templar kein leichter Fall. Zwar durchschaut er die finsteren Pläne Tretiaks, aber es passieren andere unvorhersehbare Dinge: denn der herzlose, berechnende Meisterdieb verliebt sich - und zwar ausgerechnet in Emma Russell. Das führt natürlich zu weitreichenden Turbolenzen, denn Templar muss sich mit seinen Gefühlen auseinander setzen, und gleichzeitig verfolgen ihn die zu allem entschlossenen Killer Tretiaks unerbittlich. Ein harter Kampf beginnt -  "The Saint" muss wieder alle Register seines Könnens ziehen, denn bei dem gefährlichen Spiel geht es um die Macht im ganzen Riesenstaat Russland.....

Auch wenn der Film bei vielen Kritikern nicht gut wegkommt, so kann man ihm eigentlich nicht viel vorwerfen, im Gegenteil: Viel High-Tech-Equipment, wechselnde Schauplätze, keine Längen, selbst die Dialoge liegen inhaltlich über dem Durchschnitt vieler Filme dieses Genres. Die Story ist ebenfalls nicht Dutzendware, sondern recht einfallsreich, gekonnt wird zudem die Romanze zwischen Templar und Russell eingearbeitet, die nie oberflächlich-lächerlich wird. Phllip Noyce, der auch mit "Das Kartell" eine sehr überzeugende Arbeit abgeliefert hat, beweist mit "The Saint", dass seine Filme über das oftmals banale Niveau des Filmgenres "Actionfilm" weit hinausreichen. 

Getragen wird der Film auch von der sehr guten und passenden Besetzung: Auch wenn diese Meinung subjektiv ist - wie immer beim Fazit zu einem Review - so vertritt der Autor die Auffassung, dass Val Kilmer und Elisabet Shue für beide Rollen geradezu prädestiniert sind.  Ebenfalls kann "The Saint" mit einem gefälligen Soundtrack und eindrucksvollen Bildern aufwarten. Insgesamt ein Film, der sich wohltuend von vielen anderen Produktionen der letzten Zeit abhebt  - auch nach mehrmaligem Anschauen hat  man den Film noch nicht über.

 

Bild  

Leider bietet "The Saint" kein gleichbleibend gutes Bild. Während in vielen Szenen Detailtreue und Schärfe überzeugen und dort auch die Kompression ordentlich ist, gibt es - besonders zu Anfang des Films auch Szenen, in denen die Kompression etwas grob geraten ist und das ganze Bild unnatürlich-digital aussieht. Dazu werden als Folge auch Details nicht in allen Nuancen dargestellt. Zugegebenermaßen sind die Schwächen nur aus geringer Distanz zum Bildausgabegerät richtig sichtbar, aber harmonisch wirkt das Bild in diesen Filmteilen auch aus größerer Distanz nicht. Eigentlich schade, denn ansonsten überzeugt "The Saint" mit einer gelungenen Farbbalance und einem auch in den dunklen Szenen guten, wenn auch nicht sehr guten Kontrastumfang. Störend ist ein leichter Grauschleier über dem Bild, der für Rauscheffekte vor allem bei hellen Farben sorgt und dem Weiß einen Teil seiner Strahlkraft nimmt. Besonders bei Zooms oder schnellen Bewegungen fällt der Schleier auf. Ein paar Mal kommt durch das Zittern einiger Gegenstände im Bild Unruhe auf. Insgesamt gibt es die Note "Gut" für die Code 2-DVD.

 

Ton  

Auffällig ist die sehr natürliche, ausgewogene Tonabmischung. Das soll jetzt nicht heißen, dass die Abmischung zu zurückhaltend ist. Vielmehr weist "The saint" eine hohe tonale Harmonie ohne Schwächen auf, keine Übersteuerungen, die zu Verzerrungen oder zum Verwischen von Effekten führen können, sind zu beobachten. Bei einigen Musik-Einlagen überzeugt der Klang mit einer sehr guten Raumwirkung, die auch von einem sauber abgestimmten LFE-Kanal getragen wird und sich über alle Lautsprecher ausbreitet. In den Actionszenen (Beispiel Kapitel 10) fällt die sehr exakte Effektpositionierung mit hohem Dynamikumfang auf. Im Hochtonbereich bietet "The Saint" ebenso eine gute bis sehr gute Leistung wie bei der harmonischen, nicht zu spitzen Stimmwiedergabe. Gut ist die Einarbeitung der Umgebungsgeräusche, die allerdings manchmal mit zu wenig Raumwirkung wiedergegeben werden.

 

Special Features  

Die Code 2-DVD bringt als Extras den Kinotrailer und einen Audio-Kommentar von Regisseur Phillip Noyce mit. Die Menüs sind schlicht gehalten, aber passend.

Review von Carsten Rampacher  

20.11.2000