Wing Commander

Wing Commander

Studio

No Prisoners Prod. & 20th Century Fox (1999)

DVD-Anbieter

20th Century Fox Home Entertainment (2001)

Laufzeit

96:03 min. (FSK 12)

Regie

Chris Roberts

Darsteller

Freddie Prinze Jr. Saffron Burrows, Matthew Lillard, Jürgen Prochnow, David Suchet u.a.

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

2,35:1 (Letterbox)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1
2. Deutsch, Dolby Digital 5.1

Untertitel

Deutsch für Hörgeschädigte

Regionalcode

2

Verpackung

transparentes Amaray-Case

Preis

ca. 40-50 DM
Film   

Im Jahr 2654 befindet sich die Konföderation in einem brutalen Krieg mit den blutrünstigen Kilrathi, die das Universum vernichten wollen. Die Kilrathi haben bei einem Angriff das "Navcom" erbeutet, welches ihnen die Möglichkeit gibt, über Löcher im Raum/Zeit-Kontinuum direkt in unser Sonnenystem zu springen. Die Zerstörung der Erde rückt bedrohlich nahe. Die Sternenflotte der Konföderation ist jedoch zu weit entfernt, um eine geplante Invasion der Erde durch die Kilrathi zu verhindern. Die Rettung soll die Besatzung der "Tigerclaw" bringen, deren zubeorderte Kampfpiloten Christopher Blair (Freddie Prinze Jr.) und Todd "Maniac" Marshall (Matthew Lillard) sowie ihr Wing Commander Jeanette "Angel" Deveraux (Saffron Burrows) sich der Invasion der Kilrathi entgegenstellen....

 

Wing Commander - eine Spielelegende, die in längst vergangenen Zeiten entstand, wo man mit stolzgeschwellter Brust seinen Freunden den 486er PC mit 66 MHz und 8 MB präsentierte und deren spätere Folgen die Grenzen zwischen Game und Film durch lange Filmsequenzen im Spielverlauf verwischten. Der große Erfolg der Spieleserie sollte auch an der Kinokasse wiederholt werden, so erhoffte es sich zumindest Wing Commander-Erfinder Chris Roberts, der auch beim Kino-Film für Story und Regie verantwortlich war. Eine kühne Herausforderung, schließlich gingen viele Versuche, ein Computerspiel in einen Film umzusetzen, ziemlich daneben, meistens nicht nur, weil Spiele-Fans mit der Verfilmung nichts anfangen konnten, sondern weil die Story einfach zu einfallslos war.

Wing Commander war zwar auch ein kommerzieller Flop, doch als Spielfilm ist er wirklich gar nicht so schlecht, wie man es anhand der überwiegend negativen Vorschußlorbeeren glauben könnte. Die Handlung gleicht zwar keinem Springbrunnen an Überraschungen, doch trotz teilweise etwas zu dick aufgetragener Theatralik und einiger Klischees bekommt man hier ein actionreiches und recht unterhaltsames Science Fiction-Spektakel geboten, welches dem Zuschauer zum Glück die Albernheiten erspart, die man leider in vielen Science Ficton-Filmen erleben muss und von denen sich selbst eine Science Fiction-Saga wie Star Wars nicht ganz freimachen kann.

Bemerkenswert ist auch, dass die Zukunftswelt von Wing Commander nicht ganz so abgehoben und fernab unserer heutigen Realität ist wie in vielen anderen Filmen, wo man z.B. in Luftgefechten nur noch bunte Laser blitzen sieht, sondern hier noch vergleichsweise klassische Waffen wie Torpedos zum Einsatz kommen. Auch die weitverbreitete Illusion, dass die Gesellschaft der Zukunft im Kampf gegen eine Bedrohung von Außen ihre inneren Konflikte aufgibt, wird hier gar nicht erst aufgetragen. Die Aufgabe, dies zu demonstrieren, obliegt sicherlich nicht ohne Zufall, und damit sind wir wieder bei den Klischees, dem Deutschen Jürgen Prochnow, der Vorbehalte gegen Chris Blair hat, da dessen Mutter eine Weltraumpilgerin gewesen ist, eine Thematik, deren Hintergründe und damit die Auslöser für die Aversion gegen die Pilger im Film aber auch nicht sonderlich vertieft werden. Ansonsten gleicht Prochnows Rolle und vor allem dessen Dialogpart allerdings lediglich einem warmen Aufguß von "Das Boot".

"Wing Commander" hat durchaus einige Schwächen, manche Aspekte der Handlung wirken nicht sonderlich durchdacht und ab und zu steht man auch vor einigen Rätseln. Doch in keiner Disziplin ist der Film so schlecht, wie er in den meisten Kritiken gemacht wurde. Es gibt sicherlich viele bessere doch ebenso auch viele deutlich schlechtere Filme als "Wing Commander", aber auf jeden Fall ist der Film noch weit entfernt von dem gefürchteten TV- und B-Movie-Trash mit billigen Kulissen. Sowohl die Story als auch die Special Effects sind insgesamt recht ansprechend gestaltet, gerade wenn man bedenkt, dass das Budget bei gerade einmal rund 30 Millionen Dollar lag. Über die schauspielerische Leistung einiger Darsteller kann man zwar streiten, doch auch die Besetzung entspricht keinem B-Movie-Ensemble. Fans der Wing Commander-Spiele mögen zwar enttäuscht sein, dass der Film nur wenig mit dem Spiel zu tun hat, doch wer sich von der überwiegend negativen Aura, die diesen Film umgibt, nicht abschrecken lässt, sollte diesem Film mit gutem Unterhaltungswert durchaus eine Chance geben.

 

Bild  

Ebenso wie bei der US-DVD ist auch das Bild der Code 2-DVD nicht anamorph, sondern nur 2,35:1-Letterbox. Abgesehen von diesem deutlichen Manko ist die Bildqualität aber ausgesprochen gut. Der Transfer ist sehr sauber und so detailscharf, dass auf Fernsehern mit Zeileninterpolation der Unterschied zwischen Letterbox und 16:9-anamorph nicht ganz so deutlich wie bei anderen DVDs ins Auge fällt. Zum Glück ist auch die Kompression recht solide und auch kein auffälliger Einsatz von Rauschfiltern zu bemerken, so das die mit poppig-bunten Farben versehene DVD insgesamt trotz des nicht anamorphen Bildes noch eine vernünftige Qualität bietet.

 

Ton 

Beim Ton scheiden sich ein wenig die Welten. Wenn Unterschiede im Ton bestehen, dann ist es meistens die deutsche Synchro, die irgendwie mißlungen ist, doch bei "Wing Commander" ist es erstaunlicherweise die englische Originalfassung, die deutlich gegenüber der deutschen Synchro abfällt. Egal wie lange man mit DSP-Programmen oder sonstigen Helferlein herumspielt, ist dem dünnen und monotonen Sound der englischen Originalfassung nicht mehr Lebendigkeit zu entlocken. Man guckt quasi zwangsläufig auf die Toneinstellungen, um sich zu vergewissern, dass dies wirklich Dolby Digital 5.1 und nicht nur Dolby Surround sein soll. Der recht leise abgemischte O-Ton hört sich wie ein schlechter Upmix eines Mono-Films an und bietet einen sehr mittenlastigen, dumpfen und leicht blechernen Sound ohne richtige Räumlichkeit.

Die deutsche Synchro hingegen klingt weitaus gefälliger. Auch hier fällt zwar ein leichter Mangel in der Höhenwiedergabe auf, doch die Räumlichkeit und die Effekte sind hier bereits deutlich ausgeprägter als in der Originalfassung. Während die O-Fassung etwas nach "Night Theater Mode" klingt, dröhnt und donnert es in der Synchro auch immer wieder richtig schön. Hier kommt endlich auch der sehr gelungene Music Score richtig zur Geltung, dessen Grundthema sich während des Films immer wieder in die Musik einfügt.

Entgegen dem Coveraufdruck enthält die DVD keine englischen Untertitel. Zwar ist eine Untertitelspur auf der DVD vorhanden, die auch mit Englisch bezeichnet ist. Auf dieser befinden sich allerdings die deutschen Untertitel, die durch das nicht anamorphe Bild bedingt auf 16:9-Fernsehern am unteren Bildschirmrand teilweise verschwinden.

 

Special Features  

Die DVD glänzt durch die Abwesenheit sämtlicher Extras. Zwar findet man kleine bunte Tafeln mit den Bildern der wichtigsten Darsteller, doch diese als Extra zu bezeichnen, wäre schon etwas übertrieben. 

Review von Karsten Serck

Test - Equipment:
TV Panasonic TX - W32D3F
DVD - Player Pioneer DV-737
Dolby Digital / DTS - Receiver Yamaha RX-V3000 RDS

25.05.2001