SPECIAL: Rückblick aufs erste Halbjahr 2012 - diese 10 Geräte haben uns beeindruckt 

17. Juli 2012 (cr)

Einführung

Man mag es kaum glauben, das Jahr 2012 ist schon wieder mehr als halb vorbei. Der richtige Zeitpunkt für uns, um kurz inne zu halten und nachzudenken: Welche der zahlreichen im ersten Halbjahr getesteten Produkte haben uns besonders beeindruckt? Wir stellen Ihnen hier die zehn Produkte vor, die mehr geleistet haben, als wir ihnen zu getraut hätten. Daher nicht wundern: Diese Liste ist nicht automatisch die Aufzählung der besten Produkte 2012, sondern eine Liste mit den größten Überraschungen. 

Überraschung Nummer 1: Der erste TV seiner Art - und schon so reif!

Das war zu erwarten, werden viele Leser sagen - wieder taucht das Thema "3D ohne Brille" in einer Highlight-Wertung auf. Aber: Der Toshiba 55ZL2 hat es sich redlich verdient. Kein typisches Early-Adpoter-Produkt mit vielen Mängeln wird hier dem geneigten Kunden vorgesetzt, sondern ein durchdachtes Produkt, das nicht nur durch die Realisierung des "3D ohne Brille" Konzeptes viel Lob bekommt: 2D Blu-rays in 4k-Auflösung zu betrachten, macht auch viel Freude. So bietet der 55ZL2 wirklich neuen Esprit bei der Bildbetrachtung - der Kaufpreis ist zwar hoch, wenn man aber die geballte High Tech-Ladung, die man fürs Geld bekommt, bedenkt, relativiert sich das Ganze. 

Überraschung Nummer 2: So gut kann ein Soundbar klingen.

Ein Soundbar ist eine Behelfslösung. Ein Lautsprecher, der für alles zuständig ist und die Aufgabe, so zu tun, als wäre er eine ganze Surroundanlage. Klappt nicht. Ganz und gar nicht. Bis vor kurzem, denn mit dem Teufel 2.1 Set Cinebar 51 hat sich alles verändert. Druckvoll, räumlich, lebendig - natürlich merkt man auch hier, dass man keine "echten" Lautsprecher aufgebaut hat, aber ein so dichter, sich gleichmäßig und glaubwürdig ausbreitender Klang war bislang nicht typisch für einen Soundbar. Mit THX Speakerbar Lizenz und potentem aktiven Subwoofer kostet der Spaß rund 800 EUR - nicht zu viel für ein Produkt, das kaum Konkurrenz hat.

Überraschung Nummer 3: Der In-Ear-Hörer, der alles kann

Es gibt eine Menge an akustisch ausgezeichneten In-Ear-Kopfhörern, gerade in gehobenen Preisklassen. Da ist der Konkurrenzdruck stark, und doch sticht ein Ohrhörer heraus wie kein zweiter: Der Sony XBA-4 übertrifft mit spielerischer Leichtigkeit alle Erwartungen durch abgrundtiefen Bass, enorme Präzision, erstklassige Dynamik und brillanten Tragekomfort. Da kommt kein Zweifel auf: Mit satten 299 EUR ist das Glanzstück sehr teuer, aber jeden Cent Wert. 

Überraschung Nummer 4 So gut kann billig sein

Da geht was: Das Creative 2.0 PC-Soundsystem GigaWorks T20 Series II  gibt es für sehr schlanke Marktpreise um die 60 EUR - es dürfte sehr schwer fallen, zu diesem Kurs ein besseres PC-Lautsprecher-Set in 2.0 Konfiguration zu finden. Klar, mit prima Stimm- und Instrumentalwiedergabe und ordentlicher Pegelfestigkeit, sind die kleinen schicken Boxen schon beinahe Nahfeldmonitore für jedermann. Unschönes Verbiegen von Musikstücken? Nicht mit den GigaWorks. Für den kleinen Preis ist es schon fast sensationell, wie authentisch Musik klingt, wenn sie  über die beidenn 2-Wege-Aktiv-Schallwandler abgespielt wird. Tipp: Kaufen - Top-Klang fürs kleine Budget. 

Überraschung Nummer 5: Denon ist zurück- und stärker denn je zuvor

Denon hat von jeher sehr gute AV-Receiver gebaut, ohne Zweifel. Die Konkurrenz aber schlief nicht und erwies sich oft als bärenstark. Daher wurden Denon AVRs des Öfteren von Kontrahenten überflügelt, zudem hat so manch anderer den Kaufpreis schärfer kalkuliert. 2012 ist das Jahr der Wende - mit dem Denon AVR-2113 schlägt Denon eiskalt zurück. Nicht mehr und nicht weniger als der derzeit beste AV-Receiver bis 600 EUR ist oben im Bild zu sehen - und das mit einer Überlegenheit, die Angst macht. Der 2113 kann alles, ist blendend verarbeitet und hat eine tolle Ausstattung - und bietet genau das akustische Mehr, das ihn von der sehr starken Konkurrenz abhebt. Diese Mischung aus Harmonie, Dynamik und Detailfreude kennen wir sonst nur von teureren Modellen. 

Überraschung Nummer 6: der Blu-ray-Player mit Luxusklasse-Anspruch - für unter 500 EUR!

Alle hätten beim Thema Panasonic den TX-P55VT50 hier erwartet - aber falsch! Ohne dass es "böse" klingt, aber vom VT50 haben wir nichts anderes erwartet, als dass der talentierte Plasmabildschirm ein "Masterpiece" einstreicht, schon immer war die große Panasonic-Baureihe brillant. Nein, überrascht hat uns der Top BD-Player des Hauses, der auf den Namen Panasonic DMP-BDT500 hört. Er ist optisch attraktiv, bildstark wie doppelt so teure Player - und, das ist die Haupt-Überraschung, ein grandioser Akustiker. Ganz gleich, ob über HDMI angeschlossen oder über die analogen Ausgänge: Detailreich, fundiert, klar, schlichtweg schön und somit über alle Maßen beeindruckend: Panasonic kann deutlich mehr als gute Massenware, der DMP-BDT500 ist der beste Beweis dafür. Multimedia-Performance satt gibt es auch noch dazu. 

Überraschung Nummer 7: Samsung auf dem Vormarsch

Samsung TVs der letzten Generationen waren meist schick und üppig ausgestattet - zwei der Kerneigenschaften des Samsung UE46ES8090 sind also nicht neu und somit auch nicht überraschend.  Die Multimedia-Abteilung mit dem Smart Hub zeigt sich praxisgerecht und reichhaltig ausgestattet, und durch das beinahe rahmenlose Design und die sehr geringe Gehäusetiefe ist der TV ein echter "Schönling". Einen enormen Fortschritt hat der ES8090 aber bei der Bildgüte gemacht - schlecht waren Samsung LED-LCDs auch in der Vergangenheit nicht, aber es fehlte immer noch ein letztes Stückchen Performance. Bis auf das Manko der Edge LED Hintergrundbeleuchtung, das der ES8090 mit nahezu allen Konkurrenten teilt, die mit dem gleichen Prinzip arbeiten, hat Samsung nun den Gipfel erreicht. Die Bewegungswiedergabe ist ausgesprochen gut, und die 3D-Darstellunt brilliert mit realistischem Raumgefühl und feiner Staffelung - Samsung zeigt, wie es geht und kann an vielen Konkurrenten vorbei ziehen. 

Überraschung Nummer 8: HiFi made in Germany - besser denn je!

Aurum hat sich entschlossen, zu den exklusiven Boxen des Hauses noble, hochwertige konstruierte HiFi-Bausteine anzubieten. Wir haben uns schon beinahe gedacht, dass keine halbherzige Lösung mit dürftigem Klang als Ergebnis der Entwicklungsbemühungen herauskommt, aber ein so emotionaler, räumlicher, sensibler, gleichzeitig aber kraftvoll-dynamischer Sound - das hätten wir nicht erwartet. Schon die schlichte, zeitlos-schöne Optik beeindruckt, das ist aber nichts gegen das dann folgende Hörerlebnis. Wohl abgestimmt, fein komponiert - die Aurum-Kombination Vollverstärker A5 + CD-Player C5 lässt kaum noch Wünsche offen und läuft gerade bei Klassik oder Jazz zu ganz großer Form auf.  

Überraschung Nummer 9: So gut kann klein sein!

Onkyo überrascht uns und schockiert die Konkurrenz: Die kleine und mit 499 EUR nicht einmal besonders kostspielige HiFi-Anlage CS-555DAB kokettiert mit großer Verstärkertechnik im kleinen, feinen Gehäuse. Der Klang ist erstaunlich transparent und fein - und wer volle Bässe mag, wird sich ebenfalls freuen: Dank eigenem Vorverstärkerausgang für den direkten Anschluss eines aktiven Subwoofers ist schnell ein leistungsstarkes 2.1 Setup entstanden. Onkyo präsentiert somit die ideale Lösung für den Musikliebhaber mit wenig Platz und geringem Budget, denn es wurde an Features gespart, aber nicht an der Klangqualität. Ein wegweisendes Konzept, denken wir. 

Überraschung Nummer 10: Unauffällig, aber rundherum überragend

Bis auf die wegweisende LTE-Funktion hätten wir dem HTC Velocity nichts Überdurchschnittliches zugetraut. "Nur" Dual-Core-CPU, kein 1280 x 730 Pixel-Display, sondern lediglich die kleinere qHD-Auflösung, eine bekannte Kameraausstattung und ein - wegen LTE - nicht eben niedriger Preis sind keine idealen Voraussetzungen für einen Überraschungserfolg.  Aber die Praxis spricht eine andere Sprache: Extrem schnell, enorm zuverlässig, Abstürze kennt das Velocity trotz regem Gebrauch nicht. Dazu ist das Smartphone blendend verarbeitet und macht erstklassige Still Images sowie Videos. Unser Smartphone-Favorit - und das ist eine echte Überraschung!

Redaktion: Carsten Rampacher
17. Juli 2012