USA: Bonus-Material wird für DVD-Anbieter zur Kostenfrage

06.12.2001

Das Hollywood nicht der Sitz einer großen karitativen Gemeinschaft ist, dürfte wohl klar sein. Doch die zunehmenden Forderungen von Darstellern und anderen Beteiligten nach üppiger Honorierung von für DVDs angefertigtem Bonus-Material könnte, so zumindest der Tenor eines Berichts im Branchenmagazin "Video Business premieres", dafür sorgen, dass einige Features, die häufig als Extras auf DVDs zu finden sind, zukünftig aus Kostengründen eingespart werden könnten. So wird berichtet, dass Schauspieler und andere Beteiligte zunehmend für Audio-Kommentare ordentliche Summen verlangen. 10.000 US-Dollar seinen bislang schon viel gewesen, doch mit rund 75.000 Dollar, die Arnold Schwarzenegger als Honorar für eine kürzlich erschienene DVD erhalten haben soll, wäre eine neue Rekordsumme erreicht. Der Chef eines unbenannten größeren DVD-Anbieters wird zitiert, dass aus diesem Grunde Audio-Kommentare zukünftig auch eingespart werden könnten. Relativ harmlos sind dagegen noch die rund 5000 Dollar, die nach den neuen Verträgen mit der "Writers Guild Of America" dem Drehbuchschreiber für jede DVD-Veröffentlichung zustehen. Auch Making ofs von mehr als 30 Minuten, die höhere Tantiemen-Ansprüche für die Beteiligten auslösen oder Music Scores werden dem Artikel zufolge zum Kostenfaktor und daher immer öfter vermieden. Auch wenn Jammern sicherlich mit zum Geschäft gehört und die genannten Summen im Verhältnis zu den Gesamtkosten eines Filmes marginal ausfallen, so ist es natürlich durchaus vorstellbar, dass der reine Kostenfaktor eine zunehmende Rolle bei der Selektion von Bonus-Material spielen wird und auf der Streichliste dann Features wie Audio-Kommentare und Music Scores stehen, die vornehmlich Filmliebhaber und weniger das Massenpublikum ansprechen. Dann könnte die Anzahl der DVDs, die als vermeintliche "Special Features" bereits heute zu einem großen Teil nerviges PR-Material des "Electronic Press Kits" zweitverwerten, eventuell zunehmen.

Nächste Meldung