NEC stellt AOD-Prototypen vor

19.12.2003 (ks)

In Japan hat NEC den Prototypen eines PC-Laufwerks für die "Advanced Optical Disc" (AOD) präsentiert. AOD ist bislang das einzige HD-DVD-Format, welches die Zustimmung des DVD-Forums erhalten hat. Die von NEC und Toshiba entwickelte ROM-Disc bietet eine Speicherkapazität von 15 GB bzw. 30 GB in der Dual Layer-Variante. Das Laufwerk kombiniert einen roten und einen blauen Laser in einer optischen Einheit, so dass sich nicht nur die neuen AOD-Discs sondern auch herkömmliche DVDs abspielen lassen. Die spätere wiederbeschreibbare Version der AOD soll eine Kapazität von 20 GB bieten. NEC rechnet für 2005 mit einer Markteinführung von AOD-Hardware und entsprechender Software. Da AOD in erster Linie ein HDTV-Format ist und Europa hier noch einiges nachzuholen hat, dürfte diese Prognose allerdings zunächst für die HDTV-Märkte in Asien und vielleicht auch Amerika gelten.

Anmerkung: 

Nachdem der DVD-Kopierschutz innerhalb kürzester Zeit geknackt wurde, bleibt zu hoffen, dass die Industrie aus dem DVD-Debakel lernt. Zu Zeiten der Markteinführung der CD konnte noch niemand ahnen, dass es eines Tages auch eine CD-ROM zum Aufnehmen geben würde. Und bei Einführung der DVD war noch nicht abzusehen, dass innerhalb kurzer Zeit breitbandige Internetzugänge preiswert der breiten Masse zur Verfügung stehen, über die sich auch Filmkopien in relativ kurzer Zeit verbreiten lassen. Die Konsequenz aus den Erfahrungen der Vergangenheit müsste eigentlich darin liegen, dass von vornherein ausgeschlossen wird, dass sich vorgespielte Medien mit Filminhalten überhaupt auf dem PC abspielen lassen. Natürlich wird die AOD auch als Datenträger für PCs eingesetzt werden, allerdings sollte dies auf reine ROM-Datenfunktionen beschränkt bleiben. Als Vorbild könnte hier z.B. die SACD dienen, welche zwar als physikalischen Datenträger auch eine herkömmliche DVD verwendet, aber von Consumer-DVD-ROM-Laufwerken gar nicht ausgelesen werden kann und für die auch entsprechend keine Wiedergabe-Software für den PC zur Verfügung steht. Solange die Filmindustrie den PC nicht von Beginn an von einem neuen vorbespielten Wiedergabemedium für Filme ausschließt, wird es wieder nur eine Frage der Zeit sein, bis der Kopierschutz geknackt wird. Und wenn sich eine solche Lücke bei Medien für HDTV auftut, deren Auflösung annähernd Kino-Qualität erzielt, dann dürfte dies auf die Finanzierung der Filmindustrie noch deutlichere Auswirkungen haben als die heutigen Probleme mit den DVD-Kopien.